Full text: Vorlesungen über Differential- und Integralrechnung (1. Band)

420 
Erster Teil. Differential-Rechnung. 
welche ihn mit den beiderseits benachbarten Punkten M', M" 
verbinden, mit den Strahlen M 0 T', M 0 T" kleine Winkel, mit 
einander also einen nahezu gestreckten Winkel einschließen. Diese 
Merkmale bleiben auch bestehen, wenn M 0 ein Wendepunkt ist. 
Zu besonderen Erscheinungen ist dann Anlaß gegeben, 
wenn y oder sein Differentialquotient oder beide zugleich für 
einzelne Werte von x auf hören definiert zu sein, oder wenn y 
als mehrdeutige Funktion von x gegeben ist. 
Wir fassen zunächst den letzten Fall ins Auge und nehmen 
an, eine algebraische Kurve n-ter Ordnung sei durch die 
Gleichung 
(!) f{x, y) = 0 
gegeben, deren linke Seite eine ganze Funktion von x, y (13) ist. 
Ist m (<^ n) der Grad der Gleichung in bezug auf y, so 
entsprechen jedem besonderen Werte von x m Werte von y, 
die reell oder imaginär sein können. Sind sie sämtlich unter 
einander verschieden und erteilt man dem x einen genügend 
kleinen Zuwachs h, so werden auch die zu x -j- h gehörigen 
Werte von y untereinander verschieden sein und den früheren 
sehr naheliegen, in der Weise, daß jedem Werte y der ersten 
Gruppe ein bestimmter Wert der zweiten Gruppe sich wird 
zuordnen lassen, der sich umsoweniger von ihm unterscheidet, 
je kleiner h angenommen ward. In solcher Weise lassen sich 
die Wurzeln y der Gleichung (1) nach dem Prinzip der Stetig 
keit zu Funktionszweigen zusammenstellen, und jedem Funk 
tionszweige entspricht ein Zweig der algebraischen Kurve; die 
geometrische Darstellung berücksichtigt nur die reellen Zweige, 
indessen können auch die imaginären Zweige in dieser Dar 
stellung in gewissem Sinne zum Ausdruck gelangen. 
Stellt 
(2) . 2/ = <ip(*0 
einen für einen Bereich von x reellen Zweig von (1) und 
(3) y = t(x) 
einen anderen zumindest in demselben Bereich reellen Zweig 
o 
dar, so werden diese beiden gemeinsame Punkte aufweisen, so 
fern die Gleichung 
cp ix) = 4; ix)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.