Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung usw. 421
innerhalb jenes Bereichs reelle Wurzeln besitzt; ist x 0 eine
solche Wurzel, so ist
9>0» o) = V( x o) = Vo
eine doppelte zu x 0 gehörige Wurzel von (1), die beiden Aste
(2), (3) schneiden sich in x 0 /y 0 oder berühren einander dort
(Fig. 80 a) und b)); die erste Erscheinung
bezeichnet man als Selbstdurchschnitt
oder Knotenpunkt, die zweite als Selbst-
berührung des ganzen durch (1) dargestell
ten Gebildes.
Bedeutet
V = O)
einen Zweig, welcher beispielsweise in dem
Intervalle (— oo, x 0 ) komplexe und in
dem Intervalle (x 0 , + oo) reelle Werte von y gibt, also nur
in dem letzteren Intervalle reell ist, so gehört zu ihm not
wendig ein anderer Zweig
V =
mit denselben Reellitätsverhältnissen, weil in einer Gleichung
mit reellen Koeffizienten komplexe Wurzeln paarweise Vor
kommen; und da die Paare konjugiert sind, so haben cp(x),
in dem Intervalle (— oo, x 0 ) die Formen
Hj{x) -(- icj 2 (x)
CO-l (x) — i CO 2 (%) >
wobei co^#), (o 2 (ir) stetige reelle Funktionen bedeuten; an der
Stelle x 0 werden beide Funktionen reell
in der Weise, daß co 2 (;r 0 ) = 0 wird; in
demselben Augenblicke wird
y 0 = (p (x 0 ) = ip(x 0 ) = hj(« 0 ),
so daß die reellen Teile der Zweige im
Punkte x 0 /y 0 zugleich beginnen. Dies kann,
wie in Fig. 81, so geschehen, daß der
Punkt M 0 den Charakter eines gewöhnlichen Punktes aufweist,
und er würde sich als solcher auch analytisch zu erkennen
geben, wenn man in der Gleichung (1) x statt y als abhängige
Mg. 81.
Mg. 80.