Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung usw. 433
und daher nimmt man an, daß sowohl der Ast mit negativen,
wie der mit positiven Abszissen im Ursprung beginnt.
l’ig. 86. Fig. 87.
Die Richtung der Tangenten an diese Äste ergibt sich
ohne Zuhilfenahme des Differentialquotienten direkt durch
Untersuchung von
y = 1
x JL ’
l+e x
und da lim - 7 =1, lim y = 0, so hat der erstgenannte Ast
x=-0 x x=+0 x
die Halbierungslinie des Winkels X'OY', der andere die Ab
szissenachse zur Tangente; die Kurve bildet daher im Ursprung
eine Ecke mit dem stumpfen Winkel von 135° (Fig. 87).
§ 8. Einhüllende Kurven.
165. Begriff und analytische Bestimmung der Ein
hüllenden. Es sei f(x,y,u) eine eindeutige stetige Funktion
der Argumente x, y, u] die Gleichung
(1) f{x, y,u) = 0
stellt dann ein einfach unendliches System oder eine Schar
ebener Kurven oder ein Kurvenkontinuum dar; mit der Fest
setzung eines besonderen Wertes für u wird ein Element des
Kontinuums oder eine Kurve der Schar herausgehoben.
Wir nehmen zunächst an, die Gleichung (1) sei algebraisch
sowohl in bezug auf x, y wie in bezug auf den Parameter u
und bezüglich des letzteren vom Grade p. Erteilt man x, y
besondere Werte x 0 , y 0 und löst die Gleichung
f(? 0 , y Q , u) = 0
Czuber, Vorlesungen I. 2. Aufl.
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