Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung usw. 529
Der Übergang von der einen Hyperbel zur andern erfolgt
bei stetiger Drehung des Normalschnittes durch die Asymp
toten der Hyperbeln (17), deren Gleichungen lauten:
$-±Y=£'
diesen entsprechen also Normalschnitte mit unendlich großem
Krümmungsradius 5 die Asymptoten als Tangenten dieser Nor
malschnitte heißen Inflexions- oder auch Haupttangenten der
Fläche im Punkte M\ die erstere Bezeichnung rührt daher,
daß die betreifenden Normalschnitte in M Wendepunkte auf
weisen.
3) Ist einer der Hauptkrümmungs
radien, z. B. i? 2 , unendlich groß, so heißt
die Euler sehe Formel:
1 COS 2 £ö
b 1
Man konstruiere dann in der Tangen
tialebene das Linienpaar (Fig. 109).
08) 1=|;
für einen Halbmesser p dieses Linienpaares, der zur x-Achse
unter dem Winkel co geneigt ist, erhält man:
1 COS 2 CO
? =
so daß wie in den beiden früheren Fällen:
R = p 2 .
Dieser Sachverhalt entspricht dem in 203, (11) be
sprochenen Grenzfalle. Weil ein Paar paralleler Linien als
degenerierte Parabel sich auffassen läßt, so nennt man einen
Flächenpunkt von dieser Beschaffenheit einen parabolischen Punkt.
Das in der Tangentialebene konstruierte Gebilde (16),
(17) oder (18), weil es die Krümmungsverhältnisse der NormaL
schnitte anzeigt, wird nach seinem Urheber die Dupinsche
Indikatrix des betreffenden Punktes genannt.
205, Eine andere Auffassung der Indikatrix. Tan
gentialschnitt einer Fläche. Die Indikatrix gestattet noch
eine andere Auffassung, welche hier kurz entwickelt werden
Czuber, Vorlesungen. I. 2. Aufl. 34