Full text: Vorlesungen über Differential- und Integralrechnung (1. Band)

50 
Erster Teil. Differential-Rechnung. 
f(x + h) — f{x) _ 
durch entsprechende Einschränkung von h unter einen beliebig 
kleinen Betrag gebracht werden kann; bezeichnet man hier 
nach diese Differenz mit s, so ist s eine mit h zugleich un 
endlich klein werdende Größe und 
f{x -f h) — fix) = hf\x) + sh 
oder in andern, früher eingeführten Zeichen: 
(6) Df\x) = f[x)/iX + £ • /iX . 
Von den beiden Teilen der rechten Seite wird der zweite un 
endlich klein von höherer Ordnung als der erste, sobald f ix) 
einen bestimmten von Null verschiedenen Wert hat, da 
/i x 
j] 1 f 1 +0 f , {x)/lx 
lim 
fix) 
= 0; 
das erste Glied ist also der Hauptteil der Änderung /ifix), und 
wurde von Leibniz unter dem Namen Differential der Funktion 
eingeführt und mit df\x) bezeichnet. Danach ist zunächst 
(7) (lf{x) = f(x)/ix’, 
wendet man diese Gleichung auf die Funktion fix) = x an, 
so folgt 
(8) dx = /ix, 
so daß für diese Funktion die Begriffe „Änderung“ und „Diffe 
rential“ einander decken, wie ja für sie auch Differenzen 
quotient und Differentialquotient übereinstimmen; nach dieser 
Bemerkung kann 
(9) df\x) = f\x)dx 
geschrieben werden. 
Formell ist also das Differential df(x) einer Funktion das 
Produkt aus ihrem Differentialquotienten mit dem Differential 
der Variablen; begrifflich stellt es eine Größe dar, deren Unter 
schied gegen die Änderung /ifix) der Funktion durch gehörige 
Einschränkung von dx im Verhältnis zu letzterer Größe dem 
Betrage nach beliebig klein gemacht werden kann, indem zufolge 
(6), (7) und (8)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.