Full text: Vorlesungen über Differential- und Integralrechnung (2. Band)

118 
Zweiter Teil. Integral-Rechnung. 
Der Inhalt dieser Formel pflegt als erster Mittelwertsatz*) be 
zeichnet zu werden. Die Formel (22) ist insofern allgemeiner 
als (23), als sie auch dann Gleitung hat, wenn die Funktion 
cp(x) zwar endlich, aber nicht durchaus stetig ist; dann braucht 
sie nämlich den Mittelwert p nicht anzunehmen. 
Die Formel (22) oder die Ungleichung (21) führt zu 
b 
einer Abschätzung des Wertes von j^cp(x)il:(x)dx, wenn sich 
b a 
das Integral ßl>(x)dx bestimmen läßt. 
a 
Wäre F(x) ein Integral von cp (x) ip (x), G(x) ein Integral 
von ^(x), so daß 
F'(x) = cp(x) {x), 
also 
G\x) = 
F\x) 
G\x) 
cp{x), 
so lautete die Formel (23): 
F{V) - F(a) - -f| [ff(6) - ff(«)], 
woraus 
F{b) - F(a) F'(g). 
G(b) — G{ä) G\iy 
dies aber ist der Inhalt des erweiterten Mittelwertsatzes der 
Differentialrechnung (39). 
Beispiele. 1) Für das Integral 
a 
dx 
|/(1 — X 2 ) (1 — K 2 X 2 ) 
(jc 2 <1, 0 < a < 1) 
0 
können Grenzen gewonnen werden, indem man die Funktion 
in die Faktoren 1 — und y 1 zerlegt; der kleinste 
yi — x* }/l — x 2 x s ° ’ 
Wert des letzteren auf dem Integrationsintervalle ist 1, der 
größte Wert ■ . 1 infolgedessen ist, da 
° -j/l-x 2 « 2 ’ Ö 7 
*) Seine Formulierung stammt von P. G. L. Dirichlet, Werke I, 
p. 1B8.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.