Dritter Abschnitt. Einfache und mehrfache bestimmte Integrale. 125
b b
(4) j f{x) dx = lim Cf(x)dx,
a x = a + 0 x '
vorausgesetzt, daß der rechts ungeschriebene Grenzwert wirk
lich existiert.
Fiele der ünendlichkeitspunkt von f(x) in das Innere des
Intervalls, an eine Stelle c, so hätte man (a, h) zu zerlegen in
die Teilintervalle (a, c), (c,h) und dementsprechend zu setzen:
b x' b
(5) j f(x)dx — lim i f(x)dx -f lim / f(x)dx,
a *'=c~0 a x" = c + 0x"
wenn die beiden Grenzwerte auf der rechten Seite wirklich
vorhanden sind; die beiderseitigen Grenzübergänge zu c sollen
unabhängig voneinander sein.*)
Es bedarf keiner weiteren Bemerkung, wie man sich zu
benehmen hätte, wenn die Funktion f(x) an mehreren verein
zelten Stellen von (a, h) unendlich werden sollte.
Beispiele. 1) Das Integral
i
o
bezieht sich auf eine Funktion, die an der oberen Grenze un
endlich wird; es hat indessen einen bestimmten Wert. Dies
geht einmal daraus hervor, daß es durch die Substitution
x = sin t in das eigentliche Integral
71
I dt
o
sich verwandelt, dessen Wert ~ ist; andererseits ist das uu-
bestimmte Integral arcsin x stetig in dem Intervalle (0, 1) mit
Einschluß der Grenzen, daher ist nach (3)
*) Existiert ein Wert des Integrals nur dann, wenn die beiden
Grenzübergänge in bestimmter Weise voneinander abbängen, so spricht
man nach Cauchy (Werke, Bd. I, S. 402) von einem singulären
und insbesondere vom Hauptwert des Integrals, wenn beständig
c — x = x” — c ist.