Dritter Abschnitt. Einfache und mehrfache bestimmte Integrale. 139
bilden dann eine unendliche und zwar eine alternierende Reihe
(76), und es ist die Untersuchung des Integrals auf die Prü
fung dieser Reihe auf ihre Konvergenz zurückgeführt. Die
Konvergenz kann vermöge der Beträge der Glieder allein statt
finden und heißt dann absolut; sie kann aber auch erst hraft
des Zeichenwechsels vorhanden sein; dann spricht man von be
dingter Konvergenz. Diese Begriffsbestimmung überträgt man
denn auch auf Integrale mit unendlichem Integrationsgebiete
und unterscheidet zwischen solchen, welche gegen ihren Grenz
wert absolut konvergieren, d. b. auch dann, wenn man statt
fix) den absoluten Wert | f{x)\ in Rechnung zieht, und zwischen
solchen, welche ihrem Grenzwerte nur bedingt, d. i. kraft des
unaufhörlichen Zeichenwechsels von f{x) zustreben.
Sowie man die Beurteilung von Integralen mit unendlichem
Intervalle mitunter mit Erfolg auf die Konvergenz von Reihen
stützt, kann auch umgekehrt aus der Existenz solcher Integrale
auf die Konvergenz gewisser Reihen geschlossen werden.
Beispiele. 1) Der Integralsinus auf dem Gebiete (0, + oo),
d. i.
CO
0
gehört zu den eben besprochenen Formen; bezüglich seiner
unteren Grenze ist schon früher (267, 3)) entschieden worden;
es bleibt nur noch die Zulässigkeit der oberen Grenze in
Frage.
Teilt man (0, + oo) in die Intervalle (0, ar), (at, 2%), .. .
so bilden die auf diese bezüglichen Integralwerte a 0 , a lf . . .
eine alternierende Reihe mit positivem Anfangsgliede, und
wenn diese Reihe
a o T* a i + ' ’ '
konvergiert, so hat das Integral einen bestimmten Wert gleich
dem Grenzwert dieser Reihe. Nun folgt aus
f
{n + l)n
( sin» dx
P
(n + 2) n
' sinx dx
»i
X
X
daß