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Zweiter Teil. Integral-Rechnung.
Liegt ein System solcher Punkte oder ein mit Agens er-
О *j О
fülltes Kontinuum vor, so übt dasselbe auf einen beweglich
gedachten, mit einer bestimmten Agensmenge begabten Punkt
eine Kraft aus, die von der Lage des Punktes im Raume ab-
hängen wird. Die Gesamtheit der Kräfte, die solcher Art von
dem System oder dem Kontinuum auf den veränderlichen Punkt
ausgeübt werden können, bildet das Kraftfeld des Systems,
bzw. des Kontinuums.
Das Kraftfeld ist als gegeben zu betrachten, wenn sich
für jeden Punkt des Raumes die Größe und Richtung der
Kraft bestimmen läßt, die auftritt, falls der mit einer Agens
menge begabte variable Punkt dabin gebracht wird.
Eine solche vollständige Beschreibung des Kraftfeldes wäre
gegeben, wenn sich eine Funktion der Koordinaten des va
riablen Punktes angeben ließe, deren Ableitung nach irgend
einer Richtung die in diese Richtung fallende Komponente*)
der daselbst wirkenden Kraft gibt. Daß Fälle dieser Art
existieren, ist mehrfach bemerkt worden, und W. II. Hamilton
gab einer solchen Funktion den Namen Kräftefunktion.
Seit U(x, y, z) eine solche, II die Kraft, welche im Punkte
P(x/yjz) auftritt, B H ihre in die Richtung (ß) aus P fallende
Komponente, so möge das Vorzeichen von U so festgesetzt
werden, daß
dtj T»
ds 1s
ist. Hat man die Komponenten für drei nicht in einer Ebene
liegende Richtungen (ßf), (S. 2 ), (S 3 ) bestimmt, so ergibt sich die
Gesamtkraft P geometrisch durch Legung dreier Ebenen, welche
die betreffenden Strahlen in den Abständen В , В , В von
•ч 7 7 s 3
В rechtwinklig schneiden.
Insbesondere sind demnach die partiellen Ableitungen von
U nach x, y, z die in die Richtungen der Koordinatenachsen
fallenden Komponenten X, Y, Z von B, das sich aus ihnen
durch Zusammensetzung nach dem Kräfteparallelepiped ergibt.
Man hat also:
') Bei rechtwinkliger Zerlegung.