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Zweiter Teil. Integral-Rechnung.
und dies vereinfacht sich vermöge der zweiten Gleichung, die
auch in der Form
Oi — x) dx + (y x — y)dy = 0
geschrieben werden kann, zu
Oi — x) dx x -f {y x — y) dy x = 0,
woraus
dy ± x t — x dy
dx, y x — y dx
oder
(6) p t = p
folgt. Damit ist erwiesen, daß die Tangente der abgeleiteten
Kurve in M v parallel ist der Tangente an die ursprüngliche
im Punkte Jf; wegen dieses Verhaltens werden beide Kurven
Parallelkurven genannt.
Durch die Gleichungen (5), (6) ist eine Transformation
der Linienelemente bestimmt, bestehend in einer Verschiebung
ihrer Punkte ohne Änderung der Richtung. Man bezeichnet
diese Transformation als Dilatation. Wendet man sie auf die
Differentialgleichung (4) an, so geht diese über in
und nach erfolgter Reduktion in die endgültige Form
(4*) oc i + y 1 p 1 =f(p 1 ).
Die Gleichung (4) bleibt also bei Anwendung der Dilatation
bis auf die Bezeichnung der Variablen unverändert. Daraus
ergibt sich, daß die Evolventen einer gegebenen Kurve Parallel
kurven sind, daß also aus einer von ihnen alle übrigen durch
Ausführung aller möglichen Dilatationen abgeleitet werden
können.
Was nun die Integration der Gleichung (4) anlangt, so
beachte man, daß sie zu den in x, y linearen Gleichungen (343)
gehört und daher nach vorausgegangener Differentiation inte-
o o o o
griert werden kann. Differentiiert man also und ersetzt dx
durch so entsteht
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