Dritter Abschnitt.
Differentiation von Funktionen mehrerer Variablen.
§ 1. Partielle Differentialquotienten und Differentiale.
Das totale Differential.
45. Stetigkeit der Funktionen mehrerer Variablen.
Es sei ein Bereich F der beiden unabhängigen Variablen x, y
gegeben (8) und auf diesem Bereiche z als eindeutige Funktion
dieser Variablen definiert: z = f(x, y) (11). Man kann den
Bereich P durch einen Teil der auf ein rechtwinkliges Achsen
system bezogenen Ebene geometrisch darstellen so, daß jedem
Punkte M (Fig. 12), welcher inner
halb oder auf der Begrenzung
dieses Teiles liegt, eine Wortver
bindung xjy entspricht, die dem
Bereiche angehört. Durch Zu
hilfenahme einer dritten Achse
wird es möglich, auch den zu xjy
gehörigen Funktionswert z in die
Darstellung einzubeziehen; diese
dritte Achse möge im Ursprung 0
auf der Ebene XOY senkrecht stehen und ihre positive Rich
tung OZ nach oben, die negative OZ' nach unten wenden;
aus M werde nun eine Parallele zu OZ oder OZ' geführt, je
nachdem z positiv oder negativ ist, und auf ihr die Länge von
| z 1 Einheiten abgetragen; der Endpunkt F dieser Strecke,
die man die Applikate von F nennt, kann dann zur Darstellung
von z an der Stelle xjy dienen.
Läßt man x ein Intervall (cc 0 , ß 0 ) stetig durchlaufen und
ordnet ihm Werte y zu, welche eine stetige Funktion von x
konstituieren, jedoch so, daß die Wertverbindung xjy oder der
Punkt xjy beständig dem Bereich angehört, so beschreibt der
Fig. 12.