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Erster Teil. Differential-Rechnung.
49. Ausdehnung auf drei und mehr Variable.
Handelt es sich um eine in dem Bereich D eindeutig definierte
und stetige Funktion u = f(x, y, z) der drei Variablen x, y, z,
so läßt der Bereich auch noch eine geometrische Versinnlichung
zu (9) und die Betrachtungen von 47 gestatten fast wörtliche
Übertragung. Der von dem Punkte M des Raumes, welcher
der Wertverbindung xfyfz der Variablen zugeordnet ist, aus
gehende Halbstrahl M{ß) sei durch die Winkel cp, cf, %
charakterisiert, die er mit den positiven Halbachsen des (ortho
gonalen) räumlichen Koordinatensystems einschließt, und werde
mit dem entgegengesetzten Halbstrahl M(S') zusammen kurz
als „Richtung S 11 bezeichnet. Dann ergibt sich unter der
(allerdings zu weit gefaßten) Voraussetzung der Existenz und
Stetigkeit der partiellen Diiferentialquotienteu der
o cc o y 0 z
totale Differentialquotient in der Dichtung S:
(9)
du
ds
du . du , . du
cos CC + 75— COS CÜ + 75— COS 7
dx ^ dy ^ dz K
und daraus das totale Differential:
(10) du = dx + dy + || dz,
also
(10*) du = d x u + d y u -j- d z u,
wobei die Richtung eindeutig bestimmt ist durch
dx dy
| ydx*-\- dy*-\- dz 2 1 \ydx*-\-dy*-\-dz* \
dz
. , - r = COS 7.
\ydx*-\-dy*+dz*\ A
Bei einer Funktion u = f(x l , x 2 , . . ., xf) von n (> 3) Va
riablen hört auch die Möglichkeit der geometrischen Darstellung
des Bereiches D auf; man behält aber die geometrische Aus
drucksweise bei, ordnet der Wertverbindung xjxj. . . fx n einen
Punkt M im w-dimensionalen Raume zu, bezogen auf ein
w-achsiges orthogonales Koordinatensystem; spricht ferner von
der Richtung, welche den Punkt M mit dem Punkte
M 1 .. . x x + dx 1 /x 2 -(- dx 2 f. . . fx n -f dx n
verbindet und bestimmt sie durch die Richtungskosinusse