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Erster Teil. Differential-Rechnung,
sich von den Partialsnmmen s n+1} s n + 2f . . . der ursprünglichen
Reihe um den festen Betrag s n , indem
S n + 1 = S n + S D S n + 2 = S n + S 2, • • • ;
nähern sich daher die Zahlen s 0 , s ly s 2 , . . . einer Grenze s, so
nähern sich die Zahlen s[, So, st,, . . . der Grenze s — s n . Zu
folge des Satzes (7*) ist der absolute Betrag des Grenzwertes
r n von (9) kleiner als £, sobald n > m. Man nennt r n den
Best der bei dem w-f Iten Gliede a n abgebrochenen Reihe (5).
Es läßt sich also, wenn die Reihe konvergent ist, zu einem
beliebig klein festgesetzten e eine natürliche Zahl m derart
bestimmen, daß
I r n I <
wenn n y> m ist. Dadurch, daß man statt des Grenzwertes s
die Partialsumme s m ’ oder eine höhere nimmt, wird ein Fehler
begangen, dessen Betrag kleiner als e ist.
Auf dieser Eigenschaft beruht die Anwendung der kon
vergenten Reihen in der Analysis zur Darstellung von Zahlen;
ferner ist es vermöge derselben bei der Untersuchung einer
Reihe auf Konvergenz gestattet, beliebig viele Anfangsglieder
außer acht zu lassen, was mitunter vorteilhaft sein kann.
3) Besteht die Reihe a 0 -}- a l -f- a 2 + • • • aus lauter posi
tiven Gliedern und ist sie konvergent, so ist auch jede Reihe,
welche aus ihr durch Unterdrückung einer endlichen oder un
endlichen Anzahl*) von Gliedern oder durch beliebige Zeichen
änderung an den Gliedern entsteht, konvergent. Denn die
Relation (7*), wenn sie für die ursprüngliche Reihe bestanden
hat, kann durch einen solchen Vorgang nicht aufgehoben
werden, sie besteht vielmehr im allgemeinen für die abgeänderte
Reihe nur noch in verstärktem Maße.
71. All gemeine Sätze über Reihen. Aus dem Begriffe
der Konvergenz und Divergenz lassen sich die folgenden Sätze
erweisen:
oo
1) Ist die Reihe 2 7 a v konvergent und s ihr Grenzwert,
o
*) Z. B. durch Weglassung aller Glieder mit geradem oder mit
ungeradem Zeiger o. dgl.