Full text: Vorlesungen über Differential- und Integralrechnung (1. Band)

370 
Erster Teil. Differential-Rechnung. 
tangente und Polarnormale bezeichnet; die orthogonalen Pro 
jektionen dieser Strecken auf der Senkrechten zum Leitstrahl 
heißen Polarsubtangente und Polarsubnormale. Hiernach ist 
(Fig. 47): 
TM = T die Polartangente 
NM = N die Polarnormale 
TO = t die Polarsubtangente 
ON = n die Polarsubnormale; 
die beiden ersten Strecken gelten als absolute, die beiden andern 
als relative Größen; setzt man in der Senkrechten zum Radius 
vektor diejenige Richtung als positiv fest, die durch Drehung 
von OM um einen Rechten im posi 
tiven Sinn entsteht, so fallen t, n po 
sitiv oder negativ aus, je nachdem die 
Reihenfolge T, N der festgesetzten po 
sitiven Richtung entspricht oder nicht. 
Aus dem rechtwinkligen Dreieck 
OTM folgt t = r tg 6, also (135, (35)). 
(41) 
t = 
aus dem OTM ähnlichen Dreieck OMN ergibt sich n — 
also 
(42) 
durch Anwendung 
schließlich 
tge’ 
n = r 
des Pythagoreischen Satzes erhält man 
(43) 
(44) 
T = 
N = 
r 2 -f 
= AV? 
r 
+ r'- 
j/ r 2_(_ r 'a|. 
Beispiele. 1) Bei der archimedischen Spirale 
ist 
r = acp 
n — a 
die Subnormale also konstant; der Ort des Punktes N (Fig. 47) 
ist demnach bei dieser Kurve der um den Pol mit dem Halb 
messer a beschriebene Kreis. Daraus entspringt dieselbe Tan 
gentenkonstruktion an die archimedische Spirale, die sich auch 
aus deren Auffassung als Rollkurve (Fig. 44) ergibt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.