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Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung nsw. 419
durch Auflösung in bezug auf | und 77; diese liefert aber
(dx 2 -f- dy*)dy
* X dxd 2 y— dyd^x
„ = .. , (dx* + dy*)dx
' d > dxd i y — dyd*x’
Werte, die in der Tat mit den in (9*) gefundenen Koordinaten
des Krümmungsmittelpunktes übereinstimmen. Dabei ist die
Voraussetzung gemacht, daß
dx dy
d 2 x d 2 y
+
daß also der Punkt xjy nicht Wendepunkt sei (146). Für
einen solchen wird der unendlich ferne Punkt der Normale
Krümmungsmittelpunkt.
159. Die Evolute einer Kurve. Evolventen. Der
Ort der Krümmungsmittelpunkte einer gegebenen Kurve ist
eine neue Kurve, welche man als Evolute der gegebenen be
zeichnet, während diese eine Evolvente von jener genannt wird.
Die Namen sind in gewissen Eigenschaften dieser Linien be
gründet, welche alsbald nachgewiesen werden sollen.
Was zunächst die Gewinnung der Gleichung der Orts
kurve der Krümmungsmittelpunkte oder der Evolute anlangt,
so ist folgendes zu bemerken. Ist die Kurve in einer der
Formen y = F{x) oder f{x, y) = 0 gegeben, so hat man zwi
schen ihrer Gleichung und den beiden Gleichungen (9), be
ziehungsweise (9**), die Koordinaten x, y zu eliminieren, um
die Beziehung zwischen x 0 , y 0 , d. i. die Gleichung der Evolute
zu erhalten. Wenn hingegen die Kurve durch einen Parameter,
also in der Form x = <p(?.t), y — ^(u) dargestellt ist, so hat
man zwischen diesen und den beiden Gleichungen (9*) die
Variablen x, y, u zu eliminieren, um zu demselben Ziele zu
gelangen.
Um die charakteristischen Eigenschaften der Evolute zu
erweisen, gehen wir von den Gleichungen (14) aus, welche
zwischen den Koordinaten x/y eines Punktes der gegebenen
Kurve und den Koordinaten x 0 /y 0 des Krümmungsmittelpunktes,