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Erster Teil. Differential-Rechnung.
Ist der Bereich der Yariablen x unbeschränkt, so kann
man sie in dem im vorigen Artikel erläuterten Sinne gegen
eine der Grenzen + oo, — oo konvergieren lassen; y kann da
bei jede der Erscheinungen aufweisen, die bei der Konvergenz
von x gegen einen endlichen Grenzwert a beobachtet worden
sind. Insbesondere kann y sich dabei einer bestimmten Grenze
b nähern und man wird dies in einer der Gleichungen
lim y = b lim y = b
zum Ausdruck bringen, während
lim y = b
andeuten würde, daß b die Grenze von y ist, ob x positive
oder negative Werte von beständig wachsendem Betrage an
nimmt.
Es ist jedoch möglich, daß y bei der Konvergenz des
X gegen einen endlichen oder unendlichen Grenzwert weder
einer bestimmten Grenze sich nähert, noch auch in der einen
oder andern Weise ins Unendliche wächst; man sagt dann, es
existiere kein Grenzwert für y oder er sei unbestimmt.
Zur Erläuterung mögen die folgenden Beispiele dienen.
Die Funktion y= 1 ist an der Stelle x = a nicht
^ er. — n.
x— a
definiert*); wenn sich x dieser Stelle wachsend nähert, so
nimmt der Betrag der beständig negativ bleibenden Funktion
über jede angebbare Zahl hinaus zu; nähert sich x der Stelle
a abnehmend, so bleibt die Funktion positiv und wächst über
jeden Betrag hinaus, so daß
lim — 1 —
a
oo, lim —-— = 4-oo.
x — a
2) Mit der Funktion ^ ^r a y verhält es sich ebenso, nur
mit dem Unterschiede, daß sie bei dem Grenzübergange links
wie rechts positiv bleibt, weshalb
’) Weil eine Division, deren Divisor Null ist, keinen Sinn hat.