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Erster Teil. Differential-Rechnung.
Daraus erhält man durch Multiplikation mit du das Bogen
differential, das, wenn die unabhängige Variable nicht ersicht
lich gemacht wird, die Formel hat:
(9) ds = Ydx* -f dy 2 + dz 2 .
Hiermit gestatten die Formeln 174, (6*) für die Rich-
tuugskosinus der Tangente die Schreibweise:
ntw „ dx a dy dz
Bei allgemeinen Untersuchungen empfiehlt es sich, der
Einfachheit der Formeln wegen, den von einem festen Punkte
M 0 an gezählten Bogen s als Parameter zu wählen; ist wirk
lich eine solche Darstellung der Koordinaten x, y, z als Funk
tionen von s möglich, so bedeuten die rechten Seiten in (10)
Differentialquotienten; im andern Falle sind sie als Quotienten
von Differentialen bezüglich einer und derselben Variablen
aufzufassen.
Aus den Gleichungen (10) ergibt sich, bei der zuletzt
angeführten Auffassung, die eigentliche geometrische Bedeutung
von ds-, da nämlich
dx = ds cos cc, dy = ds cos ß, dz — ds cos y,
so stellt ds jene Strecke der Tangente vor, die vom Kurven
punkte xfylz bis zum Nachbarpunkte x + dxfy + dyfz + dz
der Tangente reicht.
Beispiel. Das Bogendifferential der Schraubenlinie ergibt
sich nach Formel (8) aus den Gleichungen 173, (4):
ds =]/a 2 -f- h 2 du\
diese Differentialformel kann aber nur eine Folge einer end
lichen Gleichung
s =]/a 2 + b 2 • u + C
sein, in welcher C eine Konstante bedeutet. Zählt man den
Bogen von M 0 (Fig. 99) an, so werden s und u zugleich Null
sein, daher ist dann auch (7=0 und
s =]/a 2 + h 2 • u.