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Erster Teil. Differential-Rechnung.
weil aber für die Punkte der Einhüllenden ff = 0 ist, so ver
einfacht sich diese Gleichung zu
(J - X )fx + (V ~ V)fy + (S — *)£'“
das aber ist auch die Gleichung der Tangentialebene an die
Fläche u der Schar, aber in einem Punkte, für den ff = 0,
d. h. in einem Punkte der Charakteristik. Es fallen also die
Täügentialebenen der Einhüllenden und der eingehüllten Fläche
in einem solchen Punkte zusammen, beide Flächen berühren
sich dort.
Auf der Einhüllenden kann aber noch eine besondere Er
scheinung zutage treten. Die Charakteristik auf der Fläche u,
durch das Gleichungspaar
(6) f{x, y, z, u) = 0, f u '(x, y, z, u) = 0
mit festem u bestimmt, kann nämlich von der Fläche des
Systems mit dem Parameter u + h, d. i. von
f{x, y, z, u + h) = 0
oder
(7) fix, y, z, u) + ff ix, y, z, u) h + ff u ix, y,z,u+ 9h) y = 0
in einzelnen Punkten geschnitten werden; für diese Punkte
bestehen die Gleichungen (6) und (7) zugleich und vereinfacht
sich daher die letzte auf
füu(. x > y,*, u + eh ) = °5
wenn nun h gegen Null konvergiert, so werden sich diese
Schnittpunkte auf der Charakteristik (6) bewegen und können
sich gewissen Grenzpunkten nähern, zu deren Bestimmung die
Gleichungen
(8) fix,y,z,u) = 0, f u 'ix,y,z,u) = 0, f” u {x,y,z,u) = 0
zu dienen hätten. Mit stetig sich änderndem u kommen diese
Grenzpunkte in Bewegung und ihr Erzeugnis ist eine auf der
Einhüllenden gelegene Kurve, welche man als die JRiicMehr-
hante oder auch als Gratlinie der Einhüllenden bezeichnet,
weil sie, wenn sie vorhanden ist, in Form einer scharfen Kante
auf der Fläche erscheint. Analytisch ist die Kurve durch die
drei Gleichungen (8) oder durch die zwei ersten derselben ge
geben, wenn darin für u der aus der dritten resultierende Wert
eingesetzt wird.