568
Erster Teil. Differential-Rechnung.
Nach den Darlegungen in 165 ist für diesen Schnitt der
Punkt M ein Doppelpunkt, und zwar ein Knotenpunkt, wenn
rt — s 2 < 0,
also wenn M ein hyperbolischer Punkt ist; die Tangenten in
ihm fallen mit den Asymptoten der Indikatrix zusammen, weil
die Gleichung, welche diese Tangenten bestimmt, d. i.
rx 1 + 2sxy -f ty 2 = 0,
das Unendlichwerden von 11 zur Folge hat (209, (12)).
Der Punkt M ist für die Schnittkurve ein isolierter Punkt,
wenn
rt — s 2 > 0,
d. h. wenn M ein elliptischer Punkt ist. Da hier alle Be
dingungen für ein Extrem der Funktion z erfüllt sind, so ist
der Wert z = 0, den sie in M hat, ein Maximum oder ein
Minimum, je nachdem die benachbarten Werte z negativ oder
positiv sind.
In dem Grenzfalle
rt — s 2 = 0,
der einen parabolischen Punkt anzeigt, kann der Schnitt (21)
in M eine Spitze, Selbstberührung oder auch einen isolierten
Punkt mit reeller Tangente aufweisen. Ist die Fläche ab
wickelbar (198, (23)), so hat die Tangentialebene mit ihr eine
Erzeugende gemein, die zweifach gezählt als Durchschnitt der
Tangentialebene mit der Fläche anzusehen ist.
212. Best immung der Hauptnormalschnitte und
Hauptkrümmungsradien. Um für einen beliebigen Punkt
einer gegebenen krummen Fläche die Lage der Hauptnormal
schnitte und die Größe der Hauptkrümmungsradien zu be
stimmen, gehen wir von dem allgemeinen Ausdruck 209, (8)
für die Krümmung eines Normalschnittes:
1 r cos 2 a-)- 2s cos a cos |3i cos 2 /?
A j/pS _|_ ^2 _j_ i
aus und stellen die Bedingung für deren extreme Werte auf;
dabei ist zu beachten, daß die Winkel a, /3, die allein bei der
Drehung des Normalschnittes um die Normale der Fläche sich