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Erster Teil. Differential-Rechnung.
jeder Stelle dieses Intervalls einen Differentialquotienten be
sitzen, so haben auch die Aggregate
f{?) ± g{?)
an jeder Stelle einen Differentialquotienten; denn der Differenzen
quotient
f{x + h) ± gjx + h) — {fix) + g(x)}
h
_f{x-\-h) — f(x) g(x-\- h) — g(x)
h — h
konvergiert unter den obigen Voraussetzungen mit gegen Null
abnehmendem h gegen eine bestimmte Grenze, und es ist*)
(1)
Die Formel kann leicht auf Aggregate aus einer beliebigen
endlichen Anzahl von Bestandteilen ausgedehnt werden und gibt
den Satz: Der Differentialquotient eines Aggregats ist das aus den
Differentialquotienten der Bestandteile analog gebildete Aggregat.
Ist die Funktion g{x) konstant = c, so ist ihr Differential
quotient Null und Formel (1) gibt
(2) D[f(*) ±c ]_/».
Hiernach verschwindet ein konstanter Summand beim Differen-
tiieren, mit anderen Worten: Zwei Funktionen, welche sich nur
um eine additive Konstante voneinander unterscheiden, stimmen
im Differentialquotienten überein.
25. Differentiation eines Produkts. Wenn jede der
beiden in dem Intervalle (a, ß) stetigen Funktionen /j(x), ft O)
an jeder Stelle des Intervalls einen Differentialquotienten be
sitzt, so gilt das gleiche für ihr Produkt f\{x) f%{x)\ denn der
auf dieses Produkt bezügliche Differenzenquotient läßt folgende
Umformung zu:
/i(s+fe)/;(s + ft)-/ifr)/ , ,(s)
h
= /i 0» + ft) ft ( x + ft) — fl (ap U i x + ti) -f f (x) U jx -f h) — f (x) f a (x)
h
= -----1~ fl(X) fs(x + Ä) + f\(x) M x ± 1l) h ~ f ^ x) ;
*) Aus Gründen einfacherer Darstellung wird links D für l) x ge
schrieben und rechts von einer anderen Bezeichnung für die Ableitung
Gebrauch gemacht.