70
Erster Teil. Differential-Rechnung.
Diese Formeln gelten jedoch nur mit Ausschluß jener Stellen,
an welchen die betrachteten Funktionen nicht definiert sind,
also für igx mit Ausschluß der Stellen (2n-\- 1) y, für cotg x
mit Ausschluß der Stellen nn, wo n jede positive und nega
tive ganze Zahl oder Null sein darf (vgl. 19, 1).
Schließlich erhält man mittels der Formeln (6), (7) auf
Grund von 26, (10) für
y = sec x — —— und y — cosec x — —
J cosa; J smic
(10) 1) sec x = = sec x tg x
v J cos 2 « °
(11) D cosec x = — - c .°^ a; - = — cosec x cotsx,
wobei die Werte x =* (2nl)y bei (10) und x = mt bei
(11) auszuschließen sind.
33. Die zyklometrischen Funktionen. Die Um
kehrung einer periodischen Funktion ist eine unendlich viel
deutige Funktion. Ist nämlich x = f(jj) periodisch mit der
Periode p, so gibt es unendlich viele Werte des Arguments,
zu welchen ein und derselbe Wert von x gehört; ist y einer
dieser Werte, so sind die andern durch y -f- np dargestellt,
wobei n jede positive und negative ganze Zahl bedeuten kann;
demnach hat die Gleichung x = f(y) bei gegebenem x unend
lich viele Lösungen in bezug auf y, jedoch so, daß, wenn eine
derselben bekannt ist, alle übrigen angegeben werden können.
1) Es sei # = sin ?/; wird x irgend ein Wert aus dem
Intervall (— 1, -f- 1) erteilt, so besitzt die Gleichung immer
eine Wurzel in dem Intervall [— y, -f y); denn während y
dieses letztere Intervall stetig durchläuft, bewegt sich sin y
stetig in dem Intervall (— 1, -fl), ist also eine monotone,
und zwar eine wachsende Funktion. Diese Wurzel definiert
demnach eine eindeutige Funktion, welche mit
(A) y = arc sin x
bezeichnet werden und der Hauptwert von Arc sin x heißen soll,
wobei unter letzterer Bezeichnung die Gesamtheit der Lösungen