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darstellt, umfaßt die auf die Schattenkonstruktionen von Cylindern und
Kugelflächen bezüglichen Anwendungen und dient zugleich als Modell
für die vollständige Schattirnng.
258. Es wurde früher bemerkt, daß bei Cylinder und Konus eine
Stelle längs einer erzeugenden Linie vorhanden sei, an welcher die hellste
Beleuchtung stattfinde; ganz entsprechend findet sich nun auch auf der
Kugelfläche ein Lichtpunkt, dessen genaue Ermittlung für die richtige
Schattirnng einer solchen Fläche von Wichtigkeit ist.
Diese Stelle befindet sich eigentlich da, wo der durch den Mittel
punkt der Kugel gehende Lichtstrahl die Oberfläche derselben durchsticht
(Fig. 1); weil nun aber die Gestchtsstrahlen nicht in der gleichen Rich
tung mit den Lichtstrahlen liegen, so erscheint die Lage jenes Glanz
punktes etwas verändert; wenn man nämlich die vertikale Ebene RO
in die horizontale Bildfiäche hinunterlegt (Fig. 1), so fällt der Licht
strahl nach R'O und durchsticht in i die Kugelfläche; anderseits stellen
sich die auf der horizontalen Vildfläche senkrechten Gesichtsstrahlen in
dieser Herabklappung als Parallele mit 60 dar. Der Gesichtsstrahl
60 trifft aber die Kugel in 6. Da nun derjenige Punkt am glän
zendsten erscheinen muß, wo die Lichtstrahlen gegen das Auge oder pa
rallel mit den Gesichtsstrahlen reflektirt werden und hiebei der Einfalls
winkel gleich dem Ausfallswinkel ist, so kann dieses in keinem andern
Punkte stattfinden, als in n, wo die Halbirungslinie On des Winkels
R'OC die Kugelfläche durchsticht.
Für den Effekt der Zeichnung ist es günstiger, den hellsten Theil
zwischen den Punkten i' und n' (zurückgeführt von i und n) auszu
sparen. Bestehen die dargestellten Kugelflächen aus polirten Substan
zen, wie Stahl, Kupfer oder Elfenbein, so läßt man um den Glanz
punkt herum eine kreisförmige Fläche ganz weiß; hat der Körper jedoch
eine matte Oberfläche, wie in Fig. B angenommen wurde, so wird
jene Stelle zwar heller als die übrigen gehalten, aber doch mit einem
leichten Tone belegt.
Bei einer hohlen Kugel (Fig. 2 und 3) hat man nicht allein auf
den Glanzpunkt, welcher auf dieselbe Weise auf dem Lichtstrahl AB
zwischen den Punkten i' und n' genommen wird, zu achten, — sondern
auch noch auf den Punkt im Schatten der Fläche, welcher am wenigsten
dunkel erscheint. Man findet diesen letztem m' (Fig. 2) durch die in
Fig. 3 auf den herabgeschlagenen Lichtstrahl A'6' errichtete Senk
rechte mO'.
259. Der Dampfkessel ist in einem aus Backsteinen bestehenden
Ofen eingemauert, welcher der Länge nach eine dünne Scheidewand hat,
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