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I, Abschnitt.
Der Zahlbegriff.
§ 1. Reelle Zahlen.
1. Einleitende Bemerkung. Den Gegenstand der Arithmetik,
Algebra und Analysis bilden die Zahlen.
Der allgemeine Zahlbegriff, der die verschiedenen Arten von Zahlen
umfaßt, mit welchen sich die genannten Teile der Mathematik be
schäftigen, hat sich aus dem Urbegriff der natürlichen Zahlen ent
wickelt; den Anlaß dazu gaben einerseits das Bedürfnis der Anpassung
an die reale Wirklichkeit, anderseits die abstrakten Forderungen der
Wissenschaft.
Bei der Darstellung des Zahlbegriffs kann man, dem historischen,
zugleich natürlichen Gange sich nähernd, den Ausgangspunkt von dem
realen Ursprung der Zahlen nehmen oder aber auf den formalistischen
Standpunkt sich stellen, der von einer Bezugnahme auf die reale Welt
absieht. Darstellungen der letzteren Art sind im Gefolge der in neuerer
Zeit gepflogenen kritischen Durchforschung der Mathematik auf ihre
logischen Grundlagen entstanden.
Handelt es sich um eine Einführung in die Mathematik, bei der
wie hier die Anwendungen in den Vordergrund rücken, dann wird der
erste Ausgangspunkt vorzuziehen sein.
2. Natürliche Zahlen. Unter einer Menge versteht man einen
Inbegriff von unterscheidbaren Objekten irgendwelcher Art. Die einzelnen
Objekte werden Einheiten (Elemente) der Menge genannt.
Die Menge ist bestimmt, wenn in einer jeden Zweifel ausschließenden
Weise die Zugehörigkeit der Objekte zu ihr erkennbar ist. Die Objekte
können konkret, mit den Sinnen wahrnehmbar sein oder nur in der
Vorstellung existieren.
Die Eigenschaften einer (konkreten) Menge, der Eindruck, den sie
auf unsere Sinne ausübt, können von den verschiedensten Umständen
abhängen und daher auch mannigfach abgeändert werden. Eine Menge
verschieden gefärbter Kugeln wird je nach der räumlichen Anord
nung, Konfiguration, je nach der Gruppierung der Farben einen ver
schiedenen Eindruck auf das Gesicht machen, eine Menge von Pauken-
Czuber, Höhere Mathematik. 1