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Der Zahlbegriff. § 1. Reelle Zahlen.
Die beim Zählen einer „geordneten“ Menge auf eine bestimmte
Einheit treffende Zahl kann aber auch dazu dienen, die Stellung der
Einheit in der Menge zu kennzeichnen. In dieser Verwendung heißt
die Zahl eine Ordinalzahl; ihr Name (oder ihr Zeichen) wird adjek
tivisch gebraucht und kommt in dieser Form auf die Frage „der (die,
das) wievielte?“ zur Antwort. Drei (3) Glockenschläge — der dritte
(3.) Glockenschlag.
Es ist auch die Anschauung ausgesprochen worden, der Begriff
der Ordinalzahlen sei der ursprüngliche und der der Kardinalzahlen
von ihm abgeleitet. Auch die Auffassung ist in der Literatur ver
treten, die in der Zahlenreihe nur Zeichen in bestimmter Sukzession,
ohne Bezugnahme auf Mengen, erblickt.
Der eingangs beschriebene primitive Zählprozeß erfährt für prak
tische Zwecke eine weitgehende Ausgestaltung, die schon in das Ge
biet der Arithmetik fällt.
Der unmittelbaren Erfassung der Quantität einer Menge sind selbst
bei großer Übung enge Schranken gesetzt; nur ganz kleine Mengen
wird man auf den ersten Blick ihrer Quantität nach erkennen, und
selbst da spielt die Konfiguration eine große Rolle. Man denke an
Dominosteine, an Kartenblätter, an die regelmäßige Anordnung von
Münzen u. dgl. zum Zwecke des Zählens. Kommt es so schon bei
Mengen von fünf, sechs, sieben, . . . Einheiten auf die Konfiguration
an, so wird es bei größeren Mengen auch trotz regelmäßiger Anord
nung mit einem einfachen Apperzeptionsakt nicht abgehen.
Um sich von dem durch eine Zahl ausgedrückten Quantitätsgrade
eine anschauliche Vorstellung zu bilden, konstruiert mau auf dem
selben Wege, auf welchem eine bereits vorliegende Menge gezählt
wird, eine Menge aus beliebigen Einheiten [Kugeln, Münzen, Stäbchen,
Strichen (1, Einern)]. Derselbe Vorgang wird befolgt, wenn es sich
darum handelt, eine gegebene Zahl in vorgeschriebenen Einheiten zu
realisieren (zuzählen von Äpfeln, Nüssen, Eiern, Münzen u. dgl.).
Neben den besonderen Zahlzeichen, welche die natürliche Zahlen
reihe zusammensetzen, benützt man in der Mathematik allgemeine Zahl
zeichen in Form von Buchstaben.
Mit der Aussage: a sei eine natürliche Zahl, ist gemeint, unter
a könne jede Zahl der natürlichen Zahlenreihe verstanden werden.
Sind a, b zwei Zahlen dieser Reihe in der Sukzession, in welcher
sie darin auftreten, so ist a kleiner als b (a < 5), b größer als a
(b > d).
6. Addition. Wenn zwei bereits gezählte Mengen A, B, denen
die Zahlen a, b zukommen, zu einer Menge zusammengefaßt werden,
so ensteht die Frage nach der ihrer Vereinigung entsprechenden Zahl.
Die Forderung, diese zu finden, wird durch eines der Symbole
a -f- b, b -f- a
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