Komplexe Wurzeln. — Symmetrische Grundfunktionen der Wurzeln. 203
(H)
die Summenzeichen beziehen sich der Reihe nach auf alle Kombi
nationen ohne Wiederholung der 1., 2., • • • n — 1-ten Klasse aus den
Zeigern 1, 2, • • • n.
Diese Relationen mischen den Wurzeln und den Koeffizienten ge
statten die Lösung der Aufgabe: Eine Gleichung aufzustellen, die ge
gebene Wurzeln besitzt. Es sind dazu nur die vier Spezies im Gebiete
der komplexen Zahlen erforderlich.
Die auf den linken Seiten von (11) stehenden Wurzelfunktionen
haben die Eigenschaft, sich nicht zu ändern, wenn man die Wurzeln
irgendwie untereinander vertauscht; Eunktionen dieses Verhaltens be
zeichnet man als symmetrisch in Bezug auf ihre Argumente und
nennt die in (11) auftretenden die symmetrischen Grundfunktionen der
Wurzeln der Gleichung. Jede andere symmetrische Funktion der
Wurzeln läßt sich durch sie, also auch durch die Gleichuugskoeffi-
zienten rational darstellen. So kann man beispielsweise die Quadrat
summe der Wurzeln einer beliebigen Gleichung berechnen, ohne diese
aufzulöseu, aus den Koeffizienten allein. Denn
C5X-) 2 = 2$ + 2 2 x i x j
und mit Zuziehung der ersten zwei Relationen aus (11) ergibt sich
daraus:
130. Transformation der Unbekannten. Ein wichtiges Hilfs
mittel der Umformung von Gleichungen zum Zwecke ihrer leichteren
Lösung bildet der Übergang zu einer neuen Unbekannten, oder, wie
man dies ausdrückt, die Transformation der Unbekannten. Die neue
Unbekannte steht dabei mit der ursprünglichen in einer bekannten
Beziehung. Drei wichtige Fälle seien hier angeführt.
I. Setzt man x — kz, so geht die Gleichung f{x) = 0 über in
+ • ■ • + a n — 0 (12)
und in der Produktform:
fü z ) = a oÜ z ~ x ù (I e z — # a ) ■ ■ * $8 — x n ) = 0;