Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin.
Emanuel Czuber:
Wahrscheinlichkeitsrechnung
u. ihre Anwendung auf Fehlerausgleichung, Statistik u. Lebensversicherung.
2. sorgfältig durchgesehene und erweiterte Auflage. In 2 Bänden.
I. Band.: Wahrscheinlichkeitstheorie, Fehlerausgleichung, Kollektivmaßlehre.
Mit 18 Figuren im Text. [X u. 410 S.] gr. 8. 1908. In Leinwand geb. n. Jt 12.—
[II. Band unter der Presse.]
Gelegentlich der zweiten Auflage ist das Buch in zwei Bände geteilt worden,
von denen zunächst der erste voiiiegt.
Bei der Bearbeitung dieser Neuauflage sind mancherlei förderlich erscheinende
Neuerungen im einzelnen getroffen worden, so die Darstellung der Wahrscheinlich
keitssätze in Form von Funktionalgleichungen, die Heranziehung des Begriffs der
relativen Wahrscheinlichkeit, der Mengenlehre. Des weiteren war der Verfasser dar
auf bedacht, die Grundfragen, welche die philosophische Seite des Gegenstandes
betreffen, tiefer zu fassen. Ein Kapitel über die Kollektivmaßlehre, die, von
G. Th. Fechner begründet, durch die neueren Arbeiten von G. F. Lippsund H. Bruns
wesentlich gefördert wurde, durfte nicht mehr fehlen; die theoretischen Grundlagen
dieses jüngsten Zweiges wurden so knapp als möglich dargestellt, hingegen auf die
praktische Anwendung durch Vorführung mehrerer, darunter auch größerer Beispiele
vorzubereiten gesucht.
Vorlesungen
über Differential- und Integral-Rechnung
Tn 2 Bänden. 2. sorgfältig durchgesehene Auflage, gr. 8. 1900.
I. Band. Mit 115 Figuren im Text. [XIII u. 560 S.] In Leinwand geb. n. Ji 12.—
II. Band. Mit 87 Figuren im Text. [IX u. 532 S.] In Leinwand geb. n. M. 12,—
Bei der Abfassung dieses Werkes hat sich der Verfasser als Ziel gesteckt, eine
Darstellung der theoretischen Grundlagen der Infinitesimalrechnung in organischer
Verbindung mit deren Anwendungen, insbesondere der geometrischen, von solchem
Umfange zu geben, als es einerseits für das Studium jener angewandten Disziplinen,
in denen die Mathematik den Grund zu legen hat, erforderlich ist, und als es
andererseits die Vorbereitung für das Eintreten in Spezialgebiete der Analysis
voraussetzt. Er hatte in erster Linie die Bedürfnisse der'Technischen Hochschulen
im Auge, wo eine so geartete Behandlung des Gegenstandes allein am Platze ist,
glaubt aber, daß auch Studierende der Mathematik in engerem Sinne von dem Buche
mit Nutzen werden Gebrauch machen können; denn die reichliche ßedachtnahme auf
die Anwendung der theoretischen Sätze soll nicht bloß dazu dienen, das Interesse an
dem Gegenstände, das ja hier vorausgesetzt werden muß, wach zu erhalten, sie ist
vielmehr geeignet, das Verständnis der Theorie zu fördern und zu vertiefen. — Bei
der Auswahl und Behandlung der Beispiele wurde der Grundsatz festgehalten, daß
es sich darum handelt, die theoretischen Sätze au denselben zu mannigfacher durch
sichtiger Anwendung zu bringen, durch sie aber auch zur Vermehrung des Wissens
stoffes beizutragen. Zahlreiche Textfiguren unterstützen den Vortrag.
„Was ferner beide Bände vorteilhaft vor anderen ähnlichen Büchern auszeichnet, daß ist die
vorzügliche Auswahl und die klare Behandlung der zahlreichen zum Teil völlig neuen Beispiele, welche
namentlich die geometrischen Anwendungen der Methoden erläutern; und nach dieser Richtung kann nach
Ansicht des Referenten gerade den Technikern niemals zu viel geboten werden. Für sie ist auch
namentlich das Kapitel über Massenanziehung und Potential im 4. Abschnitte des II. Bandes von be
sonderem Werte, sowie die Anwendungen der Differentialgleichungen, deren Theorie man in gedrängtem
Rahmen wohl kaum irgendwo besser dargestellt finden dürfte.“
(A. v. Braunmühl in den Blättern für das bayrische Gymnasiaischulwesen. )