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Der Zahlbegriff. § 2. Imaginäre Zahlen.
Pig. 5.
Zum Zwecke der Division hat man OM um den Winkel cp'
^¿(nicÄ’zudrehen und aus OM, OM' und 1 die Strecke ON zu kon
struieren, deren Maßzahl r , ist, Fig. 4; es ist dann 0 Q = pyppf •
Um die Potenzen von a -\- ßi dar
zustellen, drehe mau den abbildenden
Strahl OM weiter um cp, 2cp, . . . und
trage auf den so erhaltenen Strahlen die
Strecken OL 2 , OL 3 , . . ., deren Maßzahlen
vermöge der angewandten, aus der Figur
ersichtlichen Konstruktion r 2 , r 3 , .... sind,
nach 0 P* OP 3 . . . ab, Fig. 5; darnach
ist dann OP 2 = OM 2 , OP 3 = ÖM 3 , . . .
Die Darstellung beispielsweise der 4. Wurzeln aus a + ßi voll
zieht sich in folgender Weise. Man beschreibe einen Kreis, dessen
Radius die Maßzahl yVlhat, teile den
Bogen dieses Kreises, der zum Zentri
winkel cp gehört, in vier gleiche Teile,
und vom ersten Teilungspunkte W x aus
den ganzen Umfang ebenfalls in vier
gleiche Teile; dann sind OW XJ OW 2 ,
°W 3 , 0W 4 die Bilder der vier Werte
von j/cc -f- ßi, Fig. 6. Denn die Ra
dienvektoren der Punkte W x , W 2 , W 3 ,
W 4 sind alle gleich p'r , und ihre
Amplituden betragen
Pig. 6.
qp qp —)— 2tz cp -)- 47t cp -j- 67t
4 ’ 4 ’ 4 ’ 4
Dieses Beispiel zeigt, daß die geometrische Darstellung der Wurzeln
eines bestimmten Grades aus einer komplexen Zahl zusammenhängt
mit einer Kreisteilungsaufgabe, nämlich mit der Teilung eines Kreis
bogens und des Kreisumfangs in die entsprechende Anzahl gleicher
Teile. Man kann daran ferner die Tatsache wahrnehmen, daß alle
Wurzelwerte aus einer Zahl (ob reell oder komplex) den gleichen ab
soluten Wert besitzen.