40 Unendliche Reihen und Produkte. § 2. Reihen mit positiven Gliedern.
hingegen sind vom zweiten an größer als die Glieder der divergenten
harmonischen Reihe; sie ist also auch divergent.
2. Ist das Bildungsgesetz der Beihe mit positiven Gliedern ^¡a tl
ein solches, daß lim na n > 0 ist, so divergiert sie.
n = cc
Angenommen, es sei lim na n = A\ ist dann a eine Zahl, welche
n = 00
der Bedingung 0 < a < A genügt, so muß es einen Zeigerwert m
geben, von dem ab na n beständig größer ist als a, so daß
ma m > a
(m+l)a m + i >cc
(m + 2)a m + 2 > a
Daraus folgt, daß von n = m angefangen die Glieder von a n größer
sind als die entsprechenden Glieder von nun ist , also
auch 2- n divergent, daher divergiert auch T]a n .
Auf Grund dieses Kriteriums erkennt man, daß die Reihe
00 y n
^> w0 ßf Y positive Zahlen bedeuten, divergiert; denn
ny
an -}■ ß
hat die über 0 liegende Grenze
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Ferner erschließt man daraus die Divergenz der Reihe ^ 1 für
n p
0<_p<l; denn na n = n 1 ~ p wächst mit n sogar über jede noch so
große Zahl. Es sind also beispielsweise die Reihen ^ 1 , ¿- 1 —,
divergent. * n V n V n ~
3. Ist das Bildungsgesetz der Beihe mit positiven Gliedern ^a n
ein solches, daß der Quotient eines Gliedes durch das voraus-
a n
gehende heim Durchlaufen der Beihe einer Grenze X sich nähert, so ist
die Beihe honvergent, ivenn X < 1, divergent, wenn X > 1.
Im Falle X < 1 wähle man eine Zahl q derart, daß X < q < 1,
a n , i
also zwischen X und 1: es muß dann von einem Zeifferwert
• n O
n = m angefangen notwendig kleiner als q bleiben, soll es die unter
q liegende Grenze X haben; aus
a
folgt aber
'm + 1 ..
S~<i’
-1 ^ ^
a
'm + 2
a
Hl + 1
< q,
a
a
m + 3
‘m + 2
< I
-2 < a m r, a ,n + 3 < a m q 3 ,
1) Reihen dieser allgemeinen Form bezeichnet L. Euler als harmonische
Reihen; in der Tat ist auch die gewöhnliche harmonische Reihe darin enthalten
(ce = y = 1, ß = 0). (1734—1735.)