Full text: Vorlesungen über Differential- und Integralrechnung (1. Band)

22 
Erster Teil Differential-Rechnung. 
standen sein; bei diesen Entsetzungen ist y = a x eine ein 
wertige Funktion, 
Aus der Umkehrung der Exponentialfunktion geht x als 
neue transzendente Funktion yon y hervor, welche den Namen 
Logarithmus von y in bezug auf die Basis a führt und durch 
x = log a y dargestellt wird. Vermöge der bei y = a x gemachten 
Festsetzungen muß in der Definitionsgleichung x = log a y a als 
positiv vorausgesetzt und y auf das Intervall (0, -j- 00) be 
schränkt werden. 
In der Trigonometrie werden einem Winkel (in allgemeiner 
Auffassung, also durch eine beliebige Drehung des beweglichen 
Schenkels entstanden) die Verhältniszahlen je zweier von drei 
in bestimmter Weise konstruierten Strecken zugeordnet; faßt 
man in dieser Zuordnung das Bogenmaß x des Winkels als 
unabhängige Veränderliche, die Werte der genannten Verhält 
nisse als Funktionen auf, so kommt man zu den trigono 
metrischen Funktionen oder Kreisfunktionen 
y = sin#, y = cos#, y = tgx, y — cotg¿r, y = seca;, . . .; 
wird hingegen jede der Verhältniszahlen als unabhängige Ver 
änderliche und das Bogenmaß des Winkels als deren Funktion 
angesehen, so entstehen die zyldometrischen Sanktionen oder 
die inversen Kreisfunktionen 
x = Arcsin«/, x = Arccos//, x = Arctg«/, x = Arccotg«/, . . . 
als Umkehrungen der trigonometrischen. 
Zwischen den eben vorgeführten Definitionen der elemen 
taren transzendenten Sanktionen, als: der Potenz mit irratio 
nalem Exponenten, der Exponential- und der logarithmischen 
Funktion, der trigonometrischen und zjklometrisehen Sanktionen, 
und den Definitionen der algebraischen Funktionen, besteht ein 
wesentlicher Unterschied: diese sind analytisch definiert worden, 
jene nicht; erst im weiteren Verlaufe unserer Betrachtungen 
werden sich auch für die Transzendenten analytische Defini 
tionen ergeben. 
14. Grenzwert der Variablen. Eine Variable x, deren 
Bereich unbegrenzt viele Zahlen umfaßt, hat den Grenzwert a 
oder konvergiert gegen a, wenn sie in beständiger Änderung 
begriffen schließlich Werte annimmt, deren Unterschied gegen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.