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Der Funktionsbegriff. § 2. Grenzwerte von Funktionen.
so wächst, sobald y die Einheit überschritten, y n umso rascher im
Vergleich zu y, je größer n ist.
Sind y, Y zwei voneinander abhängige Variable, die gleichzeitig
unendlich klein, bzw. unendlich groß werden, und hat der Quotient
Y
yn
einen von Null verschiedenen endlichen Grenzwert h, so sagt man;
Y werde in bezug auf y unendlich Mein, bzw. unendlich groß von der
Ordnung n. Die Worte „in bezug auf y u können auch noch unter
drückt werden, wenn man y von Anfang an als Vergleichsgröße von
der ersten Ordnung festgesetzt hat.
Setzt man
r 7. i
7~ l + v ’
so bedeutet y eine mit y, Y gleichzeitig gegen Null konvergierende
Größe, das Produkt y n y = s wird also in bezug auf y von höherer
Ordnung unendlich klein als y n \ die typische Form einer infinitesi
malen Größe, die in bezug auf y von der Ordnung n ist, lautet sonach:
F-fcy + e; (19)
man nennt ky n den Hauptteil, s den sekundären Teil von Y.
Ist
= \y n + h
eine zweite infinitesimale Größe derselben Ordnung, so konvergiert
der Quotient
Y = ky n + * = yf_
Y t
K y n + £ 1 Jc t -f
gegen die Grenze in Worten ausgedrückt: Her Quotient zweier von
einander abhängiger Infinitesimalgrößen gleicher Ordnung hat den Quo
tienten ihrer Hauptteile zur Grenze.
Zur Illustration dienen die folgenden Beispiele.
1. sin# und x werden zugleich unendlich klein, und da 45, 6.
gezeigt wurde, daß lim sm x = 1 ist, so werden beide Größen unend-
» = o x
lieh klein von gleicher Ordnung. Sie streben im vorliegenden Falle
der Gleichheit zu, weil die Grenze ihres Quotienten 1 ist. Wie rasch
das vor sich geht, möge daraus entnommen werden, daß der Quotient
schon bei 3° (= ^ gleichkommt 0,999542 7, und daß er bei 10'
(= Yqsö') ^ en von 1 g anz unerheblich abweichenden Wert 0,9999940
besitzt.