Full text: Ergebnisse der Spectral-Analyse in Anwendung auf die Himmelskörper

COMETEN. 
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Comet sichtbar. Sein Aussehen in einem starken 
Telescop ist durch die Abbildung (Fig. 17) wie 
dergegeben. Er erschien als eine fast kreisrunde, 
sehr blasse dunstartige Masse. Nahe dem Centrum 
war ein kleiner und ziemlich trüber Kern zu bemer 
ken. Wurde dieses Object mit dem Spectroscope be 
trachtet, so waren zwei Spectra zu unterscheiden. 
Ein sehr blasses continuirliches Spectrum der Coma 
verrieth seinen Ursprung von reflectirtem Sonnenlichte. 
Gegen die Mitte dieses schwachen Spectrums sah man 
einen glänzenden Punkt. Der letztere war das Spec 
trum des Kerns und zeigte, dass sein Licht von dem 
der Coma verschieden sei. Die kurze helle Linie 
zeigte an, dass der Kern dieses Cometen selbstleuch 
tend sei; und ferner, die Lage dieser Linie in dem 
Spectrum verrieth, dass die Materie des Cometen 
derjenigen, aus welchen die gasartigen Ne 
bel bestehen, ähnlich sei. Weil das Spectrum 
des Lichtes der Coma von dem aus dem Kerne aus 
gestrahlten sich unterscheidet, ist offenbar, dass der 
Kern nicht die Quelle für das Licht ist, durch wel 
ches die Coma uns sichtbar wird. Es ist nicht wahr 
scheinlich, dass Materie in dem Zustande äusserster 
Verdünnung und Ausbreitung, wie wir an der der 
Coma und der Cometen-Schweife wahrnehmen, einen 
Hitzegrad bewahren kann, wie er für das Glühen von 
fester und flüssiger Materie nöthig ist. Die Coma muss 
deshalb Licht reflectiren, welches sie von aussen er 
halten hat, und die einzige hier in Betracht kommende 
Lichtquelle für dieses fremde Licht ist die Sonne. 
Diese Schlussfolgerung ist in Uebereinstimmung mit
	        
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