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COMETEN.
dem Ergebniss der Beobachtungen über Polarisation
des Lichtes der Schweife von einigen Corneten.
Wir wissen ans den Beobachtungen, dass Coma
und Schweif der Cometen aus derselben Materie, wel
che im Kern enthalten ist, gebildet sind. Der ge
wöhnliche Verlauf der Erscheinungen, welche die Bil
dung eines Schweifes begleiten, scheint der folgende
zu sein. Von dem Kerne wird in Intervallen in der
Richtung zur Sonne Materie ausgeworfen. Diese Ma
terie ordnet sich nicht sogleich zu einem Schweife,
gewöhnlich bildet sie vor dem Kern eine starkleuch
tende Wolke, durch welche, während einer gewisson
Zeit, die Materie des Kernes durchzuströmen fortfährt.
Man sieht auf diese Art eine Reihe von Einhüllungen
oder Schichten entstehen, deren Inhalt sicli später in
einer zur Sonne entgegengesetzten Richtung zerstreuet
und so endlich den Schweif bildet. Gewöhnlich sieht
man zwischen den Schichten Räume von dunklerer
Farbe.
Wenn sonach die Materie des Kerns fähig ist, durch
Verdichtung ein wolkenähnliches Gebilde (von aller
dings äusserster Dünnheit und Ausbreitung) hervorzu
bringen, so muss ein Zwischenzustand existiren, in wel
chem diese Materie aufhört, selbstleuchtend zu sein,
obwohl noch immer in gasartigem Zustande bleibend,
und fortfährt, ein wenig Licht zurückzuwerfen. Von
einem solchen Zustande des Nichtleuchtens und Durch
sichtigseins der Cometen - Materie mögen wohl einige
der dunklen Zwischenräume herrtthren, welche bei man
chen Cometen den Kern und die verschiedenen wol
kenförmigen Hüllen von einander trennen.