ANNAHMEN ÜBER DIE BRECHBARKEIT DER FÄRBEN. 61
ken; Wenn wir somit schon eine Periode kennen, wel
che kürzer ist, als die des Saturn, weshalb könnten
wir nicht hoffen, auch solche zu finden, die kürzer
sind, als die des Mercur? Darf man erwarten, dass die
Natur da Halt gemacht hat, wo die Unvollkommenheit
unserer bisherigen Sehmittel uns ein Halt gebot? Wir
müssen wenigstens die Möglichkeit sehr viel engerer
Systeme, als wir schon kennen, berücksichtigen; wei
ter unten werde ich zeigen, wie einige der merkwür
digsten Anomalien in dem Lichte mancher Sterne durch
die Annahme, dass es von äusserst engen Systemen
kommt, sich erklären lassen.
ANNAHMEN ÜBER DIE BRECHBARKEIT DER FÄRBEN.
Doppler hat angenommen, dass die durch die
Bewegung bedingte Verlängerung oder Verkürzung der
Schwingungsdauer einer monnchromatischen Lichtquelle
auch eine entsprechende Verlängerung oder Verkür
zung der Wellenlänge zur Folge hat, wonach sich denn
die von uns wahrgenommene Farbe höchstens nur noch
durch die Natur der in ihr auftretenden Absorptions-
Linien als nicht ursprüngliche, sondern durch Bewe
gung beeinflusste, verrathen würde. Jede Farbe würde
hiernach ihre gewöhnliche Brechbarkeit behalten, und
folgerichtig würde ein achromatisches Prisma, so gross
auch immer die dadurch bewirkte Ablenkung des Strah
les eines Sternes sei, für Messungen der Geschwindig
keiten im Gesichts-Radius für durchaus unbrauchbar
zu halten sein. Jene Folgerung Doppler’s scheint
indessen nicht hinreichend begründet, so dass man vor
läufig die Hoffnung, Resultate mit einem so viel leich