BEI BRECHUNG DURCH BIN ACHROMATISCHES PRISMA. 73
trums hingegen den Farbenunterschied bestehen zu
lassen. Man braucht zu dem Zwecke nur Glassorten
auszusuchen, deren Spectra möglichst von der Propor
tionalität abweichen. Es scheint mir selbst technisch
nicht allzu schwierig, durch Multiplication der Wir
kung ein System von Prismen zu construiren, welches
für die Schlussrichtung den Strahl E und die ihm
nächste der beiden D-Linien zusammen fallen, die bei
den D-Linien selbst aber mit einer für starke Vergrös-
serungen und feine Mikrometer ganz gut messbaren
Divergenz austreten lässt. (Vier Prismen aus Gui-
nand’schem Flintglas von der Dichte 3,417 und mit
dem brechenden Winkel 50°, verbunden mit vier Pris
men aus Crownglas von der Dichte 2,329 und bre.
chenden Winkeln von je 71° 21' geben bei einer in
Minimalstellung der Prismen erlangten Ablenkung des
Strahles von 154° 40' eine solche partielle Compen
sation der Farben zwischen der zweiten D-Linie und
E, während die D-Linien selbst nahe 5" von einander
abstehen würden. Es scheint aber noch vorteilhafter
zu sein, für die Farben zwischen D und E ein ganz
kurzes Spectrum zu lassen, damit die Streifen einer
eingeschalteten Didymlösung hervortreten können. Die
Veränderung des Abstandes zweier solcher Linien
einer Didymlösung, denen man leicht die Deutlichkeit
der grossen Theilung des Saturn-Ringes geben könnte,
ergeben durch Mikrometer - Messungen etwa mit dem
Heliometer an dem abgelenkten Strahle vorgenora-
men, die Bewegung. Da man 40 geogr. Meilen Be
wegung einer Grösse von 5" entsprechen lassen kann,
so würde man nicht geringe Hoffnung haben, bei eini-