Full text: Ergebnisse der Spectral-Analyse in Anwendung auf die Himmelskörper

DER HELLIGKEITSWECHSEL VERÄNDERLICHER STERNE. 10 
hingen auf die Sterne, als der Sonne durchaus ähn 
liche Körper, übertragen werden. Viele Anhänger 
hat die Ansicht, dass sich in dem Lichtwechsel der 
Veränderlichen nur eine ausgeprägte Sonnenflecken 
periode dieser entfernten Himmelskörper verrathe. Die 
grösseren Lichtwechsel und die mit regelmässigeren 
Perioden würden sich jedoch nur schwer auf solche 
Art erklären lassen. Die meisten dieser Hypothesen 
erscheinen unhaltbar, wenn man ihre Zulässigkeit nach 
den Sätzen Kirchhoff’s einer Prüfung unterwirft. 
Es ist besonders der Satz, dass alle festen Körper bei 
derselben Temperatur zu glühen beginnen, welcher 
hier zunächst in Betracht kommt. Man kann nun nicht 
wohl annehmen, dass die Temperatur der Oberfläche 
der grossen glühenden Massen in der verhältnissmässig 
kurzen Zeit von einigen Tagen oder Jahren schon be 
trächtliche Aenderungen erleidet, und deshalb sind grosse 
Schwankungen in der Lichtproduction der Sterne selbst 
kaum denkbar. Der angeführte Satz verweist uns also 
deutlich darauf, die Ab - und Zunahmen der Helligkeit 
der Veränderlichen in den Absorptionen zu suchen, 
welche die Strahlen auf dem Wege zu unserem Auge 
erleiden. Von der Absorption kann man hier über 
haupt zwei Arten unterscheiden: die durch feste un 
durchsichtige Körper hervorgebrachte, welche schon 
in äusserst dünnen Schichten gar kein Licht mehr hin 
durchlassen (aber dabei selbstleuchtend sein können), 
und die Absorption der Gase, deren Wirksamkeit von 
der Dicke der durchlaufenen Schicht abhängt. Nach 
gewissen Anzeichen zu urtheilen, sind beide Arten bei 
dem Phänomen der veränderlichen Sterne vertreten.
	        
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