Full text: Ergebnisse der Spectral-Analyse in Anwendung auf die Himmelskörper

78 DBB HELLIGKEXTSWECHSEL VERÄNDERLICHER STERNE. 
gang der dunklen Masse vor der Scheibe des Algol 
als einen nahezu centralen ansehen, so können wir 
noch weiter mit Annäherung sagen, dass 7 Stun 
den nöthig sind, die Summe der Durchmesser, 18 Mi 
nuten oder 0,3 Stunden, um deren Unterschied zu be 
schreiben; nennen wir also x den Durchmesser der 
leuchtenden Scheibe, y den der dunklen, so haben wir 
x + y = 7 
x — y = 0,3 
x = 3,65 
x 2 — y 2 = 2,1 
Das Yerhältniss der Intensität des Minimum zu der des 
Maximum finden wir 
es entspricht einem Unterschiede des Glanzes von sehr 
nahe zwei Grössen-Classen, wie es wirklich bei die 
sem Sterne stets beobachtet wird. 
Auf ähnliche Art lässt sich der Lichtwechsel von 
ß Lyrae, g Aquilae, l Tauri, überhaupt der meisten 
gut untersuchten Veränderlichen erklären, nämlich 
durch die Hypothese, dass es sehr enge Doppelsterne 
seien. Es ist dabei weder nöthig, dass die umkrei 
sende Masse immer ein dunkler Körper sei, noch auch, 
dass immer ein Vorübergang der einen Scheibe vor 
der andern stattfinde, da schon ganz geringe Aende- 
rungen in der Gestalt der Gasatmosphären, wie sie die 
Nähe einer grossen Masse bedingen würde, und die 
damit verbundene periodische Absorption sehr grosse 
Ab- und Zunahmen zu erklären vermögen. Nach der 
in Rede stehenden Ansicht ist man sogar im Stande 
sich vorzustellen, wie es zugeht, dass fast alle Ver-
	        
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