DER HELLIGKBXTSWECHSEL VERÄNDERLICHER STERNE. 79
änderliche die Stufen zunehmender Helligkeit schnel
ler durchlaufen, als die abnehmender; die Fluthwelle
oder absorbirende Gasschicht ist unsymmetrisch, wegen
des Widerstandes, den sie vor sich auf ihrem Wege
findet. Die rothe Farbe, welche alle Veränderlichen,
mit der einzigen Ausnahme von Algol, zeigen, würde
ebenfalls hier ihre Erklärung darin finden, dass ge
rade das Roth sehr häufig durch Absorption das Ueber-
gewicht über die anderen Farben erlangt.
Sehen wir aber nun, wie sich die bis jetzt erlang
ten Resultate der Spectral-Analyse zu der Hypothese
über die Veränderlichen stellen. Es zeigt sich nach
Huggins bei einigen Veränderlichen eine Zu- und
Abnahme der Absorptions-Linien, eine Erscheinung,
die auf zwei verschiedene Arten vor sich gehen kann,
entweder dadurch, dass alle Streifen gleichzeitig schwä
cher oder stärker werden, wodurch dann bei der Zu
nahme auch neue Linien, die vorher zu schwach wa
ren, zum Vorschein kommen, oder auch durch das
Auftreten und Verschwinden neuer Linien und Linien
gruppen, ohne eine entsprechende Intensitäts-Verände
rung der anderen Linien. Bei a Orionis (Beteigeuze)
scheint nun (siehe Anmkg. auf Seite 30) das Letztere
stattgefunden zu haben; der Vorgang ist daher so ge
wesen, als träte zu Zeiten, entfernt vom Maximum des
Sternes, noch eine zweite Atmosphäre mit anderen Ele
menten auf; nach dem Gesetze der Diffusion der Gase
könnten diese beiden Atmosphären wohl nur auf ge
trennten Körpern Vorkommen.
Aehnliche Betrachtungen knüpfen sich an das ge
mischte Spectrum, welches Huggins bei T Coronae