über die Einrichtung des Weltbaues. 33
so ist doch immer mehr eine Bewunderung als ein voll
ständiger Beweis dabey, und man kann mir immer in
Zweifel ziehen, ob eine solche Einrichtung möglich ge
wesen, gesetzt, daß auch die Erhaltung der Weltkörper
und ihrer Einwohner keine Ausnahme hätte leiden
können.
Sie sehen hieraus, mein Herr, daß ich mein
System nicht ohne Zweifel gelassen , ungeacht ich die
Absicht nicht habe, dieselben ohne Noth zu vergrößern.
Ich muß Ihnen aber doch sagen , was sich dabey ge
denken läßt. Sie weichen ohnedeme aus richtigen
Gründen den Redensarten aus , die einen bloßen Zu
fall in den Dingen der Welt in sich schließen. So
z. E. wenn der Comet von 1630. so nahe bey der
Erdbahn vorbey gegangen, daß er von derselben nicht
weiter weg gewesen, als der Mond von der Erde ist/
so sind Sie, mein Herr, schon längsten gewöhnt, den
Ausdruck zu vermeiden : Eö ist ein Glück, daß sich
die Erde damals nicht daselbst befunden. Denn in der
That fällt hier Glück und Zufall weg, so bald man die
Sache als eine Folge von der Einrichtung der Welt
einsieht, und es wird eine Absicht des Schöpfers heis
sen , daß er für die Erhaltung der Erde und des Co-
meten auf diese Art sorgen wollte. Wir müssen ohne
deme nothwendig alles, was wirklich geschieht, als Mit
tel und Absichten ansehen, die in den ewigen Rath
schlüssen auf die allerweiseste Art unter einander geord
net sind.