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Zweiter Theil. Integral-Rechnung.
Sinn, aber einen weniger als halb so grossen Betrag gegen
über dem früheren; letzteres erklärt sich dadurch, dass die
Tangenten enger der Curve sich anschliessen als die Sehnen.
III. Eine weitere, von Parmentier herrührende Formel
ergibt sich, wenn man die Curve nach Theilung von {a, h) in
2n Theile h = durch das Sehnenpolygon M 0 M 1 M 3 M 5 ...
M 2 n—iM 2n ersetzt; die so entstandene Figur zerfällt dann in
zwei Trapeze von der Breite h mit den Inhalten
, Vo + V\ 7 V^n-\ + Vz-n
h — ; h
und in n — 1 Trapeze von der Breite 2 h mit den Flächen
h(jJi + Va) > h(y 3 + Vo) ? • • • ^ii/zn-a + y^n—x) \
durch Zusammenfassung erhält man
&
2h
(6) J*ydx =
Vo Vi ... . , y%n y%n—i
—T h^i + ysH h2/a«-H 1
Angenommen, die Curve wäre im ganzen Verlaufe nach
oben convex; dann liefert Formel (5) einen zu grossen, (6)
einen zu kleinen Wert, und der Unterschied beider, d. i.
(7) 2h
y 0 y\ , y%n y^n—i
—a 1 a
= h
yo + Vzn yi + y^n—i
ist grösser als die Abweichung jedes der beiden Näherungs
beträge von dem strengen Werte. Dieser Unterschied lässt
sich geometrisch leicht construiren;
die Sehne MoM. 2n , Fig. 142, schnei
det nämlich auf der mittleren Ordi
nate y n die Strecke , die
Sehne M x M 2n —i die Strecke
y 1 f y2 71 1 1 1 ■] • ■ r-o
ab, und die Dinerenz
beider Strecken bestimmt mit h ein
Rechteck, das durch (7) ausgedrückt ist; dieses Rechteck ge
stattet dann sowohl den Fehler der Formel (5) wie jenen von
(6) zu schätzen.
Die Formel (6) verlangt ausser der Messung der Ordinaten
Fig. 142.