212
Zweiter Theil. Integral-Rechnung.
Der Fall polarer Coordinateli kann als besonderer Fall
von diesem angesehen werden ; ist nämlich r — f(cp) die
Gleichung der Curve, so können auf Grund derselben und der
Transformationsgleichungen
X = r cos cp
y — r sin cp
x und y als Functionen von cp aufgefasst werden, und es ist
x\cp) = — r sin cp -f- / cos cp
y\cp) = r cos cp -f- r sin cp ;
daraus folgt
^'O) 2 + y'W = r 2 + r a ,
sodass, wenn wieder a, ß die den beiden Endpunkten des
Bogens entsprechenden Werte von cp bedeuten,
(3)
a
ist.
Auf Raumcurven lässt sich die an die Spitze dieses
Artikels gestellte Definition der Bogenlänge ohneweiters über
tragen und führt, wenn man y und z als Functionen von x
darstellt, zu der Formel
b
a
Dieselbe gestaltet sich wie oben um in
]/V(V) 2 -f- y(uf -f- z\uf du,
(5)
s
a
wenn x und infolge dessen auch y und z als Functionen eines
Parameters u dargestellt werden.
Als besonderer Fall sei eine sphärische Curve erwähnt;
ist a der Halbmesser der Kugel, auf der sie liegt, wird das
Centrum der Kugel als Ursprung eines rechtwinkligen Coor-
dinatensystems gewählt, so ist die Curve in räumlichen Polar-
coordinaten durch
e = f(tp)