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Zweiter Theil. Integral-Rechnung.
(10) lim D 2 X = I ff cos a • Qdv — M cos a,
folglich lim X = 0.
D = co
Ans den Gleichungen (9) und (10) ergibt sich also die
Thatsache, dass Potential und Ättractionscomponenten im Un
endlichen unendlich Mein werden, jenes von der ersten, diese von
der zweiten Ordnung in Bezug auf ~ •
Addirt man die Gleichungen (8) unter Rücksichtnahme
darauf, dass alle Integrale sich über dasselbe Gebiet erstrecken
und (| — x) 2 -J- (rj — y) 2 -j- (£ — z) 2 — r 2 ist, so kommt man
zu der Gleichung
(ii)
SJV djr djr
dx* ' dy 2 ' dz %
welche eine zuerst von Laplace bemerkte Eigenschaft des
Potentials im äussern Baume ausdrückt und Laplacesche Glei
chung genannt wird. Sie ist nicht blos für das Gesetz der
Massenanziehung, sondern auch für andere Naturerscheinungen,
wie für die Temperaturvertheilung in einem Körper ohne
Wärmequellen im stationären Zustande, für die Yertheilung
stationärer galvanischer Ströme in einem körperlichen Leiter
charakteristisch.
295. Wenn der Aufpunkt P innerhalb oder an der Ober
fläche der anziehenden Masse liegt, so werden die Integrale,
welche V und seine Differentialquotienten definiren, uneigent
liche Integrale (258), indem die Function unter dem Integral
zeichen unendlich wird; r wird nämlich Null in dem Punkte
P, der jetzt dem Integrationsgebiete angehört.
Es wird nun Sache einer besonderen Untersuchung sein,
ob die Integrale trotzdem bestimmte Werte haben. Aber
auch dann, wenn dies der Fall sein sollte, bleibt noch zu be
denken, dass die Integrale 293, (6) aus (7) durch Differen
tiation unter dem Integralzeichen hervorgegangen sind, durch
einen Process, der bei einem uneigentlichen Integrale nicht
ohneweiters statthaft ist.
Zunächst lässt sich durch eine Transformation der Yaria-
beln zeigen, dass die Integrale in (7) und (6) auch für einen