266
Zweiter Theil. Integral-Rechnung.
ein rechtwinkliges Coordinatensystem zu Grunde. Unter der
Voraussetzung, dass die Dichte in der Umgebung von P keine
Unstetigkeit erleidet, kann man sich eine so kleine den Punkt
P einschliessende Kugel ausgeschieden denken, dass innerhalb
derselben die Masse als homogen und mit der am Punkte P herr
schenden Dichte q begabt angesehen werden kann. Heisst M 2
die Masse dieser Kugel, M 1 die übrige, M die ganze Masse,
so gilt für die Potentiale V 2 , V 1} V die Gleichung
r=ri+v 2 ,
daher auch
WV WV
der erste Klammerausdruck hat den Wert 0, weil P in Bezug
auf M 1 aussen liegt; der zweite Klammerausdruck nach dem
eben behandelten speciellen Falle den Wert — 4jrp; daher
ist auch
d 2 V , d 2 V , c 2 V
Es besteht also die Poisson’sche Gleichung auch hier,
wenn unter q die am AufpunJde herrschende Dichte verstanden
wird.
Im Aussenraume gilt die Laplace’sche Gleichung (11),
im Innenraume die Poisson’sche Gleichung (23), an der Tren-
nungsfläche keine von beiden; letzteres gilt auch von Punkten
im Innern, bei deren Überschreitung die Dichte unstetig sich
ändert, also an den Trennungsilächen ungleich dichter Massen-
theile. Diese Thatsachen hängen mit der an einem besondern
Beispiel (296) schon erkannten Unstetigkeit der zweiten Ab
leitungen von V beim Übergange von aussen nach innen
zusammen.
Es mag noch bemerkt werden, dass die Laplace’sche
Gleichung als besonderer Fall der Poisson’schen angesehen
werden kann, insofern an einem äussern Punkte die Dichte
der anziehenden Masse = 0 ist.
299. Eine von dem Aufpunkte P ausgehende Richtung
G bilde mit den positiven Richtungen der Coordinatenaxen