Vierter Abschnitt. Anwendung der Integral-Rechnung. 267
die Winkel a, ß, y- dann ist der nach dieser Richtung gebil
dete Differentialquotient des Potentials (48 und 293, (4))
(24)
dV dv . dV _ . dV
U = äF cos “ + ä? cosß + cos y
— X cos a -j- Y cos ß -f- Z cos y
— B (cos a cos (P, X) -f- cos ß cos (P, Y) -f- cos y cos (P, Z)^j
— B cos (P, S).
Es ist also der in einer durch P gehenden Bichiung und
an der Stelle P genommene Eifferentialquotient des Potentials
die in diese Bichtung fallende Normalcomponente der dort herr
schenden Gesammtanziehung.
Bezeichnet man diese Componente mit @, so folgt aus (24)
dV = @ • ds]
hiernach bedeutet die Änderung;, welche das Potential bei dem
Übergange von P zu dem benachbarten Punkte P' (wobei
PP'— ds) erleidet, die Arbeit, welche geleistet ivird, wenn die
im Aufpunhte P vorhandene Masse nach P' transportirt wird.
Wird also diese Masse auf irgend einer von P aus
gehenden Bahn ins Unendliche gebracht, so ist die dabei ge
leistete Arbeit
(p)
y,
weil ja V im Unendlichen verschwindet. Es stellt demnach
das Potential in einem Punkte P die Arbeit dar, welche ge
leistet tu erden müsste, um die in P vorhandene Masse ins Un
endliche zu schaffen.
Dieser Satz ist ein specieller Fall des allgemeineren, wor-
nach die Potentialdifferenz zweier Punkte P und P' der bei
dem Transporte der Masse des Aufpunktes aus P nach P r
aufgewendeten Arbeit gleichkommt.
300. Die Gleichung
(25) V=C
stellt bei festem C eine Fläche dar, und zwar jene Fläche,
welche Aufpunkte des Potentialwertes C *) verbindet. Bei
*) Die Fläche ist selbstverständlich nur dann reell, wenn die zu
Grunde liegende Masse überhaupt den Potentialwert C zu erzeugen vermag.