356 Zweiter Theil. Integral-Rechnung.
das allgemeine Integral, das in den ursprünglichen Yariabeln
lautet
y — c x x + •
9 1 y® 3
Als zweites Beispiel wählen wir die Gleichung
x^y"— 6y = 0;
für ihre Transformirte
y"— 3y" Sy— 6y = 0
ergibt sich mittels der Wurzeln von r 3 — 3r 2 -j- 2r — 6 = 0
das Integral
y — -j- c 2 cos | ]/2 -f- c 3 sin £ ]/2;
folglich ist
y = q# 3 -{- cos]/2 l. x -{- c 3 sin]/2 l.x
das allgemeine Integral der ursprünglichen Gleichung.
343. Die Integration einer nicht homogenen linearen Diffe
rentialgleichung ist auf Quadraturen zurückführbar, sobald
man das allgemeine Integral, oder was auf dasselbe hinaus
kommt, ein Fundamentalsystem von particulären Integralen
der zugehörigen homogenen Gleichung kennt. Diese wichtige
Thatsache lässt sich mit Hilfe einer Methode erweisen, welche
Lagrange angegeben und als Variation der Constanten be
zeichnet hat; der Grund für diese Bezeichnung wird sich so
fort ergeben.
Es sei
(1) +Pi.y {n ~ v> 4 .-\-Pny=p
n
oder kurz p /i y( n ~f t ) =p (mit der Festsetzung, dassjo 0 =l)
o
die zur Integration vorgelegte nicht homogene Gleichung, und
yon der zugehörigen homogenen Gleichung
(2) yM + Pi y(n-i) _}. p n y = 0
oder jyyfr-d — 0 sei ein Fundamentalsystem particulärer
Integrale y lf y 2 ,...y n bekannt, mit dessen Hilfe daher deren
allgemeines Integral
(3) y = Ci^/i -f- c 2 y 2 + • • • + c n y n
zusammengesetzt werden kann.