2 I. Abschnitt. § 1. Das bestimmte und das unbestimmte Integral
zu einer formalen Lösung der durch (2) gestellten Aufgabe wie folgt
gelangen.
Es seien a, x zwei voneinander verschiedene Stellen aus dem Be
reiche (a, ß), a<x. Man teile ihr Intervall (a, x) durch n — 1 Zwischen-
stellen x t , x 2 ,. . ., x n _ x in n kleinere Intervalle:
(a f xf) } (x v xf) } . . (x t , _ 1 , xf), . . ., (x n _ j, x). (b)
Nach dem Mittelwertsatze gibt es in (x v _ 1) x v ) wenigstens eine
Stelle £ r , an der F(x v ) - F(x r _f) = (x v -x v _ t )f(£ v ). (4)
Setzt man hierin nach und nach v = 1, 2, . . n, so ergibt sich das Glei
chungssystem: F(pc x ) — F(a) = (x i - «)/’(£i)
F(x 2 ) - F(xf) = (x 2 - xf) f(i 2 )
F(x) - F(x n _ x ) = ix - x n _f)f{t n )
und daraus durch Summierung die Gleichung:
F{x) - F{d) = - a) f($ t ) + (fr - ffa) + ■■■
+ ( x ~ x n-i) fÜn) x r-i)f(X)-
i
Durch diese Gleichung ist die Änderung, welche die zu bestimmende
Funktion bei dem Übergänge von a zu x erfährt, dargestellt, und zwar
in Werten der gegebenen Funktion. Es steht frei, den Wert F{d) be
liebig anzunehmen; Fix) ist dann bestimmt.
Die Gleichung (5) besteht zurecht, in welcher Weise und Anzahl
die Teilintervalle (3) von (a, x) gebildet sein mögen. Sie stellt aber nur
eine formale und nicht eine praktische Lösung* der Aufgabe dar, weil d e
Ausführung der auf der rechten Seite vorgeschriebenen Summation an
der Unkenntnis der Zwischenwerte £ 2 , . . | ?i scheitert; denn diese
Zwischenwerte sind außer von den Teilintervallen auch von der Natur
der erst zu bestimmenden Funktion Fix) abhängig.
Zu einer wirklichen Lösung werden die Untersuchungen des nächsten
Artikels führen.
226. Begriff des bestimmten Integrals. Es sei (a, ß) der Be
reich der gegebenen eindeutigen und stetigen Funktion f(x). Demselben
gehöre das Intervall (a,b), wobei a < b, ganz an und werde durch die
steigende Zahlenfolge