Full text: Vorlesungen über Differential- und Integralrechnung (2. Band)

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IV. Abschnitt. § 1. Quadratur ebener Kurven 
gleichschenkliges Dreieck bewegt sich so, daß ein Basiseckpnnkt P f'est- 
bleibt, der Scheitel M eine gegebene Kurve durchläuft und der zweite 
Schenkel sie beständig berührt; der dritte Eckpunkt erzeugt die Kurve. 
e) Es sei nur angedeutet und im übrigen der selbständigen Durch 
arbeitung überlassen, wie sich die Dinge gestalten, wenn eine geschlos 
sene konvexe Kurve (M) auf einer anderen ebenfalls 
konvexen Kurve (2V), und zwar auf deren konvexer 
Seite, rollt und ein mit ihr in fester Verbindung stehen 
der Punkt P eine Kurve beschreibt, Fig. 179. Sind 
M z M x+lt N x N l + l zwei Elemente, die beim Abrollen 
übereinander zu liegen kommen, und sind rx, h ihre 
Kontingenzwinkel, so nimmt der Flächenansatz für die 
so entstandene Rollkurve die Form an: 
Vp = F + oo'Ht), -j- tx). 
An die Stelle des bisherigen Krümmungsschwerpunktes S von (M) 
tritt jetzt ein Punkt @, der auch als Schwerpunkt von (M) aufzufassen 
ist, aber mit der Abänderung, daß jetzt jedem ihrer Punkte als Zahl a 
zugeordnet ist die Summe aus ihrer eigenen Krümmung in diesem Punkte 
und der Krümmung der Polkurve in jenem Punkte, der mit dem ersteren 
zur Deckung kommt. 
313. Mechanische Quadratur. Hierunter versteht man die 
näherungsweise Ausrechnung eines einfachen bestimmten Integrals, bei 
welcher nicht der ganze Verlauf der zu integrierenden Funktion, sondern 
nur einzelne zu bestimmten Werten der Variablen gehörige Werte der 
selben zur Geltung kommen. 
Die Bezeichnung „Quadratur“ führt das Problem daher, weil es sich 
in geometrischem Gewände dann einstellt, wenn eine durch Zeichnung 
gegebene Kurve quadriert werden soll; die in Verwendung zu ziehenden 
Funktionswerte werden dann durch Messung einzelner Ordinaten ge 
wonnen. 
In anderen Fällen werden diese Werte durch messende Beobachtung 
gewisser Größen oder auch durch Rechnung gefunden, denn von der 
„mechanischen“ Quadratur im Gegensätze zur strengen Integration wird 
auch Gebrauch gemacht, wenn der analytische Ausdruck der Funktion 
letztere nicht zuläßt.
	        
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