362 V Abschnitt. § 1. Differentialgleichungen erster Ordnung. Allgemeines
(9)
darin ist
dx dm dtp
dx dtp dx
dx _ dco dtp
dy dtp dy J
daher führt auch (9) bei jedem xjy zu demselben Wert von y wie (6),
also auch wie (2).
In diesem Vorgang liegt die Möglichkeit, das allgemeine Integral
einer Differentialgleichung in den verschiedensten Formen darzustellen;
man wird im allgemeinen nach der einfachsten suchen. In diesem Be
streben schreibt man schon die Konstante in einer passenden Weise, als
Funktion einer willkürlichen Zahl, an. Zahlreiche Beispiele hierzu werden
sich später ergeben.
347. Aufgaben über Kurvensysteme. Bei der Lösung von Auf
gaben, welche Kurvensysteme betreffen, wird bald von der endlichen, bald
von der Differentialgleichung mit Vorteil Gebrauch zu machen sein. Die
folgenden Beispiele werden den dabei maßgebenden Gesichtspunkt her
vortreten lassen.
Beispiel 1. Durch die Gleichungen
y — b = m(x — d)
y — b' = m(x — d),
wenn darin m, m als veränderliche Parameter gelten, sind zwei Strahlen
büschel mit den Mittelpunkten alb, a'/b' bestimmt. Besteht zwischen den
Parametern die in bezug auf beide lineare (oder bilineare) Gleichung
amm -j- ßm -f- ym -f d = 0,
so sind dadurch die Strahlen beider Büschel in gegenseitig eindeutige
Zuordnung gesetzt, und der Ort der Schnittpunkte zugeordneter Strahlen
oder das Erzeugnis der beiden Büschel ergibt sich durch Elimination von
m, m zwischen obigen drei Gleichungen; das Ergebnis dieser Elimina
tion ist die Gleichung zweiten Grades in x, y:
— b) (y - V) + ß(x — d) (y - b) -f- y (x — a) (y — V)
+ d(x — d) (x — a’) = 0.