•382 V. Abschnitt. § 2. Integrationsniethoden für Differentialgleichungen
zu genügen; und die Lösung einer solchen führt, wie an späterer Stelle
gezeigt werden wird, auf zwei gewöhnliche Differentialgleichungen.
356. Beispiele. 1. Die Differentialgleichung
ydx — xdy = 0
ist nicht exakt; es ist aber leicht, integrierende Faktoren für sie anzu
geben. Ein solcher ist schon —-, weil er die Trennung der Variablen be-
r> X y? o
werkstelligt und die linke Seite in das Differential von l~ verwandelt;
aber auch --=• und ~ sind integrierende Faktoren, weil sie die linke Seite
y* X* ö 7
in das Differential von —, bzw. von
y
Jede zwei der drei Faktoren
—- verwandeln.
x
xy 7 y* 7 X 2
geben zum Quotienten eine Funktion von —, weshalb
i - C
X
das allgemeine Integral jener Gleichung in seiner einfachsten Form ist.
2. Auch die Differentialgleichung
(y — x)dy + ydx>= 0
ist nicht exakt; sondert man von dem exakten Teile ydy den nicht exak
ten ydx —xdy ab, so kann für diesen allein jeder der vorhin angegebenen
Faktoren —, - 1 * verwendet werden; für die ganze Gleichung aber
xy 7 Xy a ; o o
nur der letzte, weil er von y allein abhängt; er verwandelt die linke Seite
in das Differential von ly -f- —, mithin ist
ly + - = C
J y
das allgemeine Integral der vorgelegten Gleichung.
3. Um einen allgemeinen Fall vorzuführen, soll gezeigt werden, daß
sich zu jeder homogenen Differentialgleichung ein integrierender Faktor
unmittelbar angeben läßt.
Sei Mdx + Ndy = 0
eine homogene Differentialgleichung (351); da identisch gilt: