376, Definition und Integration eines Systems n-ter Ordnung
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Jedem Punkte Mix/yjz) des Raumes— eventuell mit den Einschränk
ungen, die bezüglich der Determinanten erwähnt worden sind — sind ver
möge (2*) eindeutig bestimmte Verhältnisse dx:dy:d% zugeordnet und
diese fixieren die Richtung einer durch M laufenden Geraden: Punkt und
Gerade zusammen bilden ein Linienelement im Raume. Bewegt sich der
Punkt M so, daß das seiner jeweiligen Lage entsprechende Linienelement
zugleich Linienelement seiner Bahnkurve ist, d. h. sie berührt, so ist eben
diese Bahnkurve der geometrische Repräsentant eines zwischen y } 0 und x
bestehenden, dem Differentialsystem Genüge leistenden Zusammenhangs,
also eines Integrals; sie ist eine Integrallcurve im Raume in demselben
Sinne, wie dies von einer gewöhnlichen Differentialgleichung erster Ord
nung und ersten Grades zwischen x, y allein in der Ebene gilt. Das Diffe
rentialsystem (1*) integrieren heißt, die 00 3 Linienelemente, die es um
faßt, auf alle möglichen Arten zu Integralkurven vereinigen, und alle so
erhaltenen 00 2 Integralkurven machen die vollständige Lösung des Diffe
rentialsystems aus. Erfolgt deren Darstellung durch Gleichungen wie
' - r ' I r4 *.
e = a, h), I
so erscheint das zweifach unendliche System der Integralkurven durch
die gleich mächtigen Systeme ihrer Projektionen auf die xy-, bezw. xz-
Ebene bestimmt; bringt man die Lösung auf die Form
9,(x, y,z) = b, | ^ >
so gehen die Integralkurven aus dem Durchschnitt zweier einfach unend
lichen Flächenscharen hervor, indem jede Fläche der einen Schar mit
jeder Fläche der andern Schar eine Integralkurve liefert. Auch die Lösungs
form (4*) läßt diese Deutung zu, nur bestehen die Flächensysteme aus
Zylinderflächen parallel der 0-, bzw. ¿/-Achse.
Lediglich als Erklärungsbeispiel diene das Differentialsystem
dx __dy dz
x z y
Aus der Vereinigung des zweiten mit dem dritten Gliede entspringt
die gewöhnliche Differentialgleichung
ydy — zdz — 0