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Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
g resp. h entsprechende Punkte B und B x aus. Dem Schnittpunkte
der Träger H = g x h in der Reihe g entspricht in der Reihe h
der auf der Achse p gelegene Punkt H x — h x p\ umgekehrt ent
spricht dem Punkte G x — h x g der Punkt G = g x p.
Denkt man sich die beiden Punktreihen durch die Geraden
g, h, a = AA V b = BB X , c = CC X gegeben, so ergieht jedes weitere
Paar entsprechender Punkte B und B 1 derselben als Verbindungs
linie BB X eine neue Tangente d des durch die Tangenten g, h, a, b, c
bestimmten Kegelschnittes; die Punkte G und H x sind die Berüh
rungspunkte der Tangenten g und h.
813. Andere (freilich prinzipiell nicht neue) Konstruktionen eines
Kegelschnittes aus fünf Punkten oder aus fünf Tangenten liefern
die Sätze von Pascal und Brianchon. Diese lauten:
Die Gegenseiten eines einem Kegelschnitte einge
schriebenen Sechseckes schneiden sich in Punkten einer
Geraden (Pascal’sche Gerade).
Die Verbindungslinien der Gegenecken eines einem
Kegelschnitt umgeschriebenen Sechsseites schneiden sich
in einem Punkte (Brianchon’scher Punkt),
Da die Sätze von Pascal und Brianchon bereits für den Pall
eines Kreises bewiesen sind (vergl. 271 und 276), so folgt ihre Gültig
keit in der jetzt gegebenen allgemeinen Passung aus der einfachen
Bemerkung, daß jedes einem beliebigen Kegelschnitte ein- oder um
geschriebene Sechseck (Sechsseit) als Centralprojektion eines einem
Kreise ein- oder umgeschriebenen
Sechseckes (Sechsseites) betrachtet
werden kann.
814. Die fünf gegebenen
Punkte eines Kegelschnittes seien
in irgend einer Reihenfolge Ä, B,
C, B, B (Pig. 210). Soll F ein
sechster Punkt des Kegelschnittes
sein, so müssen die Gegenseiten
schnittpunkte :
0 = AB x BF,
F l — BC x FF,
F 2 = CB x FA
des Sechseckes ABCBEF auf einer
Geraden f liegen. Von diesen drei Punkten ist 0 bekannt; von F x
und F 2 dagegen steht nur fest, daß sie resp. auf den Geraden
BC = g x und CB = g 2 liegen und daß ihre Verbindungslinie f durch